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Was ist ein Ölfilter?

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 05. Dezember 2023
Lesedauer: 10 Minuten

Dieser Artikel bietet eine detaillierte Übersicht über Ölfilter in Fahrzeugen, indem er deren Funktion, Aufbau und verschiedene Typen beschreibt. Zusätzlich werden die Rolle und die Bedeutung von Ölfiltern für die Motorleistung und -wartung erörtert. Die bereitgestellten Informationen und technischen Details sind für ein grundlegendes Verständnis der Fahrzeugtechnik und der Wartung von Motoren essenziell.

Definition

Ein Ölfilter in einem Kraftfahrzeug ist ein wesentliches Bauteil im Motorschmiersystem, das dazu dient, Verunreinigungen aus dem Motoröl zu entfernen. Das Motoröl hat die Aufgabe, den Motor vor Verschleiß, Korrosion und Überhitzung zu schützen, indem es die beweglichen Teile schmiert und kühlt. Mit der Zeit sammeln sich jedoch Schmutzpartikel, Metallspäne und Verbrennungsrückstände im Öl an.

Der Ölfilter besteht in der Regel aus einem Filtergehäuse und einem Filterelement, das meist aus einem porösen Material wie Papier, Synthetikfasern oder einer Kombination daraus gefertigt ist. Diese Materialien sind so konzipiert, dass sie kleinste Partikel effektiv aus dem Öl filtern können, ohne den Ölfluss wesentlich zu behindern.

Es gibt verschiedene Arten von Ölfiltern, darunter Spin-on-Filter und Patronenfilter. Spin-on-Filter sind zylindrische Einheiten, die an der Außenseite des Motors angebracht werden und leicht ausgetauscht werden können. Patronenfilter hingegen bestehen aus einem austauschbaren Filterelement, das in einem fest montierten Gehäuse sitzt.

Die Lebensdauer eines Ölfilters hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Qualität des Öls, den Fahrbedingungen und der Art des Motors. In der Regel wird empfohlen, den Ölfilter bei jedem Ölwechsel zu ersetzen, um eine optimale Motorleistung und -langlebigkeit zu gewährleisten. Ein verschmutzter oder verstopfter Ölfilter kann den Öldruck im System reduzieren und zu erhöhtem Motorverschleiß oder im schlimmsten Fall zu Motorschäden führen. Daher ist es wichtig, den Zustand des Ölfilters regelmäßig zu überprüfen und ihn bei Bedarf zu ersetzen.

Welche Aufgabe hat der Ölfilter im Auto?

Die Hauptaufgabe eines Ölfilters in einem Auto ist es, Verunreinigungen aus dem Motoröl zu entfernen. Diese Verunreinigungen können Metallspäne, Staub, Ruß und andere Partikel umfassen, die während des normalen Betriebs des Motors entstehen oder von außen in das System gelangen. Indem der Ölfilter diese Partikel herausfiltert, trägt er dazu bei, den Motor sauber zu halten und seine Lebensdauer zu verlängern.

Ein reines Öl sorgt für eine effizientere Schmierung der beweglichen Teile im Motor, reduziert den Verschleiß und hilft, die Betriebstemperatur des Motors zu regulieren. Ein verstopfter oder defekter Ölfilter kann hingegen zu einer verminderten Schmierfähigkeit des Öls führen, was wiederum zu erhöhtem Verschleiß, Überhitzung und letztendlich zu Motorschäden führen kann. Daher ist ein regelmäßiger Austausch des Ölfilters ein wichtiger Bestandteil der Fahrzeugwartung.

Wie ist ein Ölfilter aufgebaut?

Ein Ölfilter in einem Fahrzeug ist typischerweise aus folgenden Hauptkomponenten aufgebaut:

  • Filtergehäuse: Dies ist die äußere Hülle des Ölfilters, die das Filterelement schützt und die strukturelle Integrität des Filters gewährleistet. Bei vielen Fahrzeugen handelt es sich um einen Spin-on-Filter, der als eigenständige, verschraubbare Einheit konstruiert ist.
  • Filterelement: Das Herzstück des Ölfilters. Es besteht üblicherweise aus porösem Material wie synthetischen Fasern oder speziell behandeltem Papier. Dieses Material ist so konzipiert, dass es kleine Partikel aus dem Öl filtern kann, ohne den Ölfluss wesentlich zu behindern.
  • Ein- und Auslassöffnungen: Über diese Öffnungen strömt das Öl in den Filter hinein und wieder heraus. Bei Spin-on-Filtern sind diese Öffnungen oft in der Schraubkappe integriert.
  • Dichtungen: Um eine korrekte Abdichtung zu gewährleisten und Öllecks zu vermeiden, sind am Ölfilter Dichtungen (meist aus Gummi) angebracht, insbesondere dort, wo er an den Motorblock anschließt.
  • Rückschlagventil (Anti-Drainback-Ventil): Dieses Ventil verhindert, dass das Öl aus dem Filter zurück in den Ölwanne fließt, wenn der Motor ausgeschaltet ist. Es sorgt dafür, dass beim Starten des Motors sofort Öl zur Verfügung steht, um Trockenlauf und Verschleiß zu vermeiden.
  • Bypass-Ventil: Wenn der Filter verstopft ist oder bei sehr kaltem Wetter, wo das Öl zu zähflüssig ist, ermöglicht dieses Ventil, dass das Öl den Filter umgeht, um einen ausreichenden Öldruck zu gewährleisten. Dies verhindert Motorschäden, allerdings zirkuliert dann ungefiltertes Öl im System.
HINWEIS:
Die genaue Konstruktion eines Ölfilters kann je nach Fahrzeugtyp und Hersteller variieren, aber die grundsätzliche Funktionsweise und die oben genannten Komponenten finden sich in den meisten modernen Fahrzeugen.

Wie funktioniert ein Ölfilter in Autos?

Ein Ölfilter in einem Fahrzeug funktioniert nach einem einfachen, aber effektiven Prinzip, um das Motoröl von Verunreinigungen zu reinigen. Hier ist der Prozess im Detail:

  • Ölfluss in den Filter: Während der Motor läuft, pumpt die Ölpumpe das Motoröl durch den Ölfilter. Das Öl tritt durch die Einlassöffnungen am Rand des Filters ein.
  • Filtration: Das Öl fließt durch das Filterelement im Inneren des Ölfilters. Dieses Element ist typischerweise aus einem porösen Material wie Papier, Synthetikfasern oder einer Kombination davon hergestellt. Die Poren sind klein genug, um Verunreinigungen wie Schmutzpartikel, Metallspäne und Verbrennungsrückstände aufzufangen, während sie das Öl durchlassen. Dieser Prozess entfernt effektiv die Verunreinigungen aus dem Öl, hält den Motor sauber und verringert den Verschleiß.
  • Rückschlagventil (Anti-Drainback-Ventil): Wenn der Motor ausgeschaltet wird, verhindert das Rückschlagventil, dass das Öl aus dem Filter in die Ölwanne zurückfließt. Dies stellt sicher, dass beim nächsten Start des Motors sofort gefiltertes Öl zur Verfügung steht, um den Motor zu schmieren und vor Trockenlauf zu schützen.
  • Bypass-Ventil: Wenn das Filterelement verstopft ist oder das Öl aufgrund niedriger Temperaturen zu zähflüssig ist, öffnet sich das Bypass-Ventil. Dies ermöglicht es dem Öl, den Filter zu umgehen, um einen ausreichenden Öldruck aufrechtzuerhalten und den Motor vor Schäden durch unzureichende Schmierung zu schützen. In diesem Fall zirkuliert allerdings ungefiltertes Öl im Motor.
  • Ölfluss aus dem Filter: Nachdem das Öl durch das Filterelement geflossen ist, verlässt es den Filter über die zentrale Auslassöffnung und fließt zurück in den Motor, um weiterhin Schmierung und Kühlung zu bieten.

Die regelmäßige Wartung und der Austausch des Ölfilters sind entscheidend, um sicherzustellen, dass das Motoröl sauber bleibt und der Motor effizient und zuverlässig läuft. Ein verschmutzter oder verstopfter Ölfilter kann den Ölfluss beeinträchtigen und zu erhöhtem Verschleiß oder sogar zu Motorschäden führen.

Welche Arten von Ölfiltern gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Ölfiltern, die in Kraftfahrzeugen verwendet werden. Diese unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Bauweise und Funktionsweise. Die gängigsten Typen sind:

  • Spin-on-Filter: Dies ist die am weitesten verbreitete Art von Ölfiltern in modernen Fahrzeugen. Sie sind zylindrisch geformt und haben ein eigenes Gehäuse, das direkt an den Motor geschraubt wird. Der Filter besteht aus einem Filterelement und einem Gehäuse mit integrierten Ein- und Auslassöffnungen. Der Austausch eines Spin-on-Filters ist relativ einfach – er wird einfach abgeschraubt und durch einen neuen ersetzt.
  • Patronenfilter: Bei dieser Art von Ölfiltern wird nur das Filterelement ausgetauscht, während das Gehäuse fest im Motor verbaut bleibt. Das Filterelement ist normalerweise in Form einer Patrone oder eines Zylinders, der in das Gehäuse eingesetzt wird. Patronenfilter sind umweltfreundlicher, da weniger Abfall entsteht, und sie werden in vielen modernen Fahrzeugen, insbesondere bei europäischen Marken, verwendet.
  • Magnetische Filter: Einige Ölfilter integrieren Magnete, um metallische Partikel effektiver aus dem Öl zu entfernen. Diese Art von Filtern wird oft als Ergänzung zu den herkömmlichen Filterelementen verwendet und ist besonders nützlich, um Verschleißmetalle aus dem Öl zu entfernen.
  • Zentrifugale Filter: Diese Art von Filtern verwendet Zentrifugalkraft, um Verunreinigungen aus dem Öl zu entfernen. Sie sind weniger verbreitet und werden hauptsächlich in schweren und industriellen Anwendungen verwendet.
  • Hochleistungsfilter: Für spezielle Anwendungen, wie Rennsport oder schwere Betriebsbedingungen, gibt es Hochleistungsölfiltersysteme. Diese Filter bieten eine bessere Filtration und können unter extremen Bedingungen besser funktionieren.


Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Ölfilter bei Autos

Wie oft sollte ein Ölfilter gewechselt werden?

Der Ölfilter sollte in der Regel bei jedem Ölwechsel ausgetauscht werden. Dies entspricht meist einem Intervall von etwa 15.000 bis 30.000 Kilometern oder einmal pro Jahr, abhängig von den Vorgaben des Fahrzeugherstellers und den Betriebsbedingungen.

Kann ich den Ölfilter selbst wechseln, und wenn ja, worauf sollte ich achten?

Ja, der Wechsel eines Ölfilters ist mit grundlegenden Kenntnissen und Werkzeugen möglich. Wichtig ist, das richtige Filtermodell für Ihr Fahrzeug zu wählen, das alte Filterelement vorsichtig zu entfernen und darauf zu achten, dass die Dichtungen korrekt sitzen. Achten Sie darauf, das Gehäuse nicht zu überdrehen.

Welche Anzeichen gibt es für einen defekten oder verstopften Ölfilter?

Anzeichen für einen defekten oder verstopften Ölfilter sind ein abfallender Öldruck (erkennbar an der Öldruckanzeige), ungewöhnliche Motorgeräusche, eine abnehmende Motorleistung oder erhöhter Ölverbrauch.

Hat die Qualität des Ölfilters einen Einfluss auf die Motorleistung?

Ja, die Qualität des Ölfilters kann die Lebensdauer und Leistung des Motors beeinflussen. Ein hochwertiger Filter sorgt für eine effizientere Reinigung des Öls, was den Motorverschleiß verringert und die Leistung erhält.

Gibt es einen Unterschied zwischen Marken-Ölfiltern und No-Name-Produkten?

Marken-Ölfilter können eine gleichbleibendere Qualität und Leistung bieten, was besonders bei Fahrzeugen mit spezifischen Anforderungen wichtig ist. No-Name-Produkte sind oft günstiger, können aber in Bezug auf Filtrationseffizienz und Haltbarkeit variieren.

Kann die Verwendung des falschen Ölfilters Schäden am Motor verursachen?

Ja, die Verwendung eines unpassenden oder minderwertigen Ölfilters kann zu unzureichender Ölfiltration führen, was erhöhten Verschleiß und potenzielle Motorschäden zur Folge haben kann.

Sind Ölfilter umweltfreundlich entsorgbar?

Ölfilter enthalten Altöl und sollten daher als Sondermüll entsorgt werden. Viele Werkstätten und Recyclinghöfe bieten entsprechende Entsorgungsdienste an.

Beeinflusst das Klima oder die Fahrweise die Wahl des Ölfilters?

In extremen Klimabedingungen oder bei anspruchsvoller Fahrweise (wie im Rennsport) können spezielle Hochleistungsölfiltersysteme erforderlich sein, die besser auf diese Bedingungen abgestimmt sind.

Wie erkenne ich, welcher Ölfilter für mein Auto der richtige ist?

Die Spezifikationen für den Ölfilter finden Sie im Benutzerhandbuch Ihres Fahrzeugs oder durch eine Anfrage bei Ihrem Fahrzeughersteller. Es ist wichtig, genau den für Ihr Fahrzeugmodell empfohlenen Filtertyp zu verwenden.

Gibt es Unterschiede zwischen Ölfiltern für Benzin- und Dieselmotoren?

Ja, es gibt Unterschiede. Ölfilter für Dieselmotoren sind oft robuster konstruiert, da Dieselmotoren in der Regel mehr Ruß und größere Mengen an Verbrennungsrückständen produzieren.



Weiterführende Informationen

  1. D. Lenzen, Prüfung und Normung für Luft- und Ölfilter, MTZ – Motortechnische Zeitschrift, 1981, https://pascal-francis.inist.fr/vibad/index.php?action=getRecordDetail&idt=PASCAL8130189685
  2. M. Teige, Geschichte der Ölfiltration bei MANN+HUMMEL. Sonderprojekte ATZ/MTZ, Springer, 2016, https://doi.org/10.1007/s41491-016-0513-3
  3. Ölwechsel Kosten: Was kostet ein Ölwechsel in der Werkstatt?

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.