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Was ist ein Ottopartikelfilter?

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 05. Dezember 2023
Lesedauer: 8 Minuten

In diesem Artikel beleuchten wir den Ottopartikelfilter – ein entscheidendes Bauteil moderner Benzinmotoren. Erfahren Sie, wie dieser Filter Feinstaubpartikel effektiv reduziert, seine Auswirkungen auf Motorleistung und Umwelt sowie die aktuellen gesetzlichen Anforderungen und Normen. Wir bieten Ihnen zudem Einblicke in die Funktionsweise, Wartung und mögliche Nachrüstungen, um ein umfassendes Verständnis dieses wichtigen Fahrzeugkomponenten zu vermitteln.

Definition

Der Ottopartikelfilter, auch bekannt als Benzinpartikelfilter, ist ein Bauteil in modernen Benzinmotoren, das dazu dient, die Emission von Feinstaubpartikeln zu reduzieren. Dieser Filter ist vergleichbar mit dem Diesel-Partikelfilter, jedoch speziell für Ottomotoren angepasst. Feinstaubpartikel entstehen bei der Verbrennung von Benzin, insbesondere bei direkteinspritzenden Ottomotoren.

Die Funktionsweise des Ottopartikelfilters basiert darauf, dass er die Abgase durch ein feinporiges Filtermaterial leitet. Dieses Material fängt die Partikel auf und sammelt sie. Um zu verhindern, dass der Filter durch die angesammelten Partikel verstopft, verfügt er über ein Regenerationssystem. Durch periodische Erhöhung der Abgastemperatur werden die Partikel verbrannt und der Filter somit gereinigt.

Der Einsatz eines Ottopartikelfilters ist besonders wichtig, da Feinstaubpartikel gesundheitsschädlich sind und zur Luftverschmutzung beitragen. Durch die zunehmenden Emissionsvorschriften und die steigende Sensibilisierung für Umweltprobleme wird die Verwendung dieses Filters in Neufahrzeugen immer üblicher. Der Ottopartikelfilter trägt somit zu einer saubereren Umwelt und zur Einhaltung von Abgasnormen bei.

Was ist die Aufgabe eines Ottopartikelfilters im Auto?

Die Hauptaufgabe eines Ottopartikelfilters (OPF) im Auto besteht darin, die Emission von Feinstaubpartikeln, die bei der Verbrennung im Ottomotor entstehen, zu reduzieren. Dies ist besonders wichtig bei modernen Benzinmotoren mit Direkteinspritzung, da diese tendenziell mehr Feinstaubpartikel produzieren als herkömmliche Saugmotoren.

Der Ottopartikelfilter fängt diese Partikel effektiv auf, indem er die Abgase durch ein feinporiges Filtermaterial leitet. Dies verhindert, dass die Partikel in die Atmosphäre gelangen und trägt somit zur Luftreinhaltung bei. Da sich die Partikel im Filter ansammeln, verfügt der Filter über ein Regenerationssystem, das die angesammelten Partikel periodisch verbrennt, um eine Verstopfung des Filters zu verhindern und seine Funktionsfähigkeit zu erhalten.

Zusammengefasst trägt der Ottopartikelfilter wesentlich dazu bei, die Umweltbelastung durch Fahrzeuge zu reduzieren und hilft, strengere Abgasnormen zu erfüllen.

Wie ist ein OPF aufgebaut?

Der Aufbau eines Ottopartikelfilters (OPF), auch bekannt als Benzinpartikelfilter, ist speziell darauf ausgelegt, Feinstaubpartikel aus den Abgasen von Ottomotoren effektiv zu entfernen. Hier sind die Hauptkomponenten und Merkmale eines Ottopartikelfilters:

  • Gehäuse: Der Filter ist in einem robusten Gehäuse untergebracht, das oft aus Edelstahl gefertigt ist, um hohe Temperaturen und korrosive Abgase zu widerstehen.
  • Filtermedium: Das Herzstück des Ottopartikelfilters ist das Filtermedium, das in der Regel aus Keramikmaterial besteht, wie Cordierit oder Siliziumcarbid. Diese Materialien sind hitzebeständig und haben eine mikroporöse Struktur, die ideal ist, um Feinstaubpartikel aufzufangen.
  • Wabenstruktur: Das Filtermedium ist typischerweise in einer Wabenstruktur angeordnet, wobei jede Wabe abwechselnd an einem Ende verschlossen ist. Dies zwingt die Abgase, durch die porösen Wände zu strömen, wobei die Partikel aufgefangen werden. Diese Struktur maximiert die Filteroberfläche bei gleichzeitig geringem Platzbedarf.
  • Beschichtung: Manche Ottopartikelfilter sind mit Katalysator-Materialien beschichtet, die zusätzlich zur Partikelfilterung eine katalytische Reaktion ermöglichen, um schädliche Gase wie Kohlenmonoxid (CO) und Stickoxide (NOx) in weniger schädliche Substanzen umzuwandeln.
  • Sensoren und Steuerungselemente: Moderne Ottopartikelfilter sind oft mit Sensoren ausgestattet, die den Druckunterschied vor und nach dem Filter messen, um den Grad der Verstopfung zu überwachen. Das Motorsteuergerät (ECU) verwendet diese Informationen, um die Regenerationszyklen des Filters zu steuern.
  • Regenerationssystem: Wie bereits erwähnt, ist der Filter mit einem System ausgestattet, das regelmäßig die im Filter angesammelten Partikel verbrennt, um eine Verstopfung zu verhindern. Dies kann durch aktive oder passive Regenerationsmethoden erfolgen.

Insgesamt ist der Ottopartikelfilter ein hochentwickeltes Bauteil, das eine kritische Rolle bei der Reduzierung der Umweltbelastung durch Benzinmotoren spielt. Sein Design und seine Materialien sind sorgfältig darauf abgestimmt, eine effiziente Filtration bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Motorleistung und -effizienz zu gewährleisten.

Wie funktioniert ein Ottopartikelfilter?

Ein Ottopartikelfilter (OPF), der in modernen Benzinmotoren verwendet wird, funktioniert nach einem einfachen aber effektiven Prinzip, um Feinstaubpartikel aus den Abgasen zu entfernen. Hier ist eine detaillierte Beschreibung seiner Funktionsweise:

  • Einfangen von Partikeln: Wenn die Abgase durch den Filter strömen, werden die Feinstaubpartikel durch das feinporige Filtermaterial aufgefangen. Dieses Material ist in der Regel aus Keramik oder einem ähnlichen hitzebeständigen Material gefertigt, das in der Lage ist, sehr kleine Partikel effizient zu filtern.
  • Akkumulation von Partikeln: Mit der Zeit sammeln sich die Partikel im Filter an. Dies erhöht den Abgasgegendruck, was eine sorgfältige Überwachung und Kontrolle erfordert, um sicherzustellen, dass der Motorbetrieb nicht negativ beeinflusst wird.
  • Regeneration des Filters: Um zu verhindern, dass der Filter durch die angesammelten Partikel verstopft, muss er regelmäßig gereinigt oder regeneriert werden. Dies geschieht durch die sogenannte Filterregeneration. Es gibt zwei Haupttypen der Regeneration:
    • Aktive Regeneration: Dabei wird die Abgastemperatur künstlich erhöht, indem das Motorsteuergerät den Einspritzzeitpunkt oder die Menge des eingespritzten Kraftstoffs anpasst. Diese Temperaturerhöhung führt dazu, dass die im Filter angesammelten Partikel verbrennen.
    • Passive Regeneration: Diese findet statt, wenn die Betriebstemperaturen des Motors hoch genug sind, um die Partikel im Filter ohne zusätzliche Maßnahmen zu verbrennen. Dies geschieht oft während der Autobahnfahrt oder bei anderen Fahrbedingungen mit höheren Motorlasten.
  • Abgasreinigung: Nachdem die Partikel verbrannt sind, können die gereinigten Abgase den Filter verlassen und werden weiter durch das Abgassystem geleitet.

Durch diesen Prozess trägt der Ottopartikelfilter wesentlich zur Reduzierung von Feinstaubemissionen bei, was sowohl für die Umwelt als auch für die Einhaltung von Abgasnormen wichtig ist.

Welche Vorschriften gibt es?

  • Euro 6d-ISC-FCM Norm: Seit Anfang 2020 für neue Fahrzeugmodelle und seit 2021 für alle Neuzulassungen verbindlich. Diese Norm beinhaltet regelmäßige Überprüfungen bereits im Einsatz befindlicher Fahrzeuge und ein System zur Überwachung des realen Kraftstoffverbrauchs.
  • RDE-Verfahren: Fahrzeuge müssen zusätzliche Tests unter realen Fahrbedingungen bestehen, wobei ein mobiles Emissionsmesssystem den Schadstoffausstoß misst.
  • Einführung der Euro 6e Norm: Diese wird in drei Phasen eingeführt, beginnend im September 2023. Sie beinhaltet strengere Messunsicherheitsstandards und niedrigere Übereinstimmungsfaktoren für Emissionstests.
  • Anpassung der Übereinstimmungsfaktoren: Die Grenzwerte für Emissionen wie Stickoxide sind auf dem Prüfstand und unter realen Bedingungen gleich, allerdings sind geringfügig höhere Emissionen unter realen Fahrbedingungen zugelassen. Die Übereinstimmungsfaktoren wurden für realitätsnähere Ergebnisse angepasst.

Diese Vorschriften zielen darauf ab, die Lücke zwischen Labor- und Realwelt-Emissionen zu verringern und eine genauere Überwachung der Umweltauswirkungen von Fahrzeugen zu ermöglichen.



Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Ottopartikelfilter

Was unterscheidet einen Ottopartikelfilter von einem Dieselpartikelfilter?

Ein Ottopartikelfilter ist speziell für Benzinmotoren konzipiert und unterscheidet sich in seiner Materialbeschaffenheit und Funktionsweise von einem Dieselpartikelfilter. Während beide Partikel filtern, sind die bei der Verbrennung in Ottomotoren entstehenden Partikel anders als die in Dieselmotoren, was eine spezifische Anpassung des Filters erfordert.

Wie oft muss ein Ottopartikelfilter gewartet oder ausgetauscht werden?

Die Wartung eines Ottopartikelfilters hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Fahrstil, Fahrbedingungen und Fahrzeugtyp. In der Regel sind sie jedoch für eine lange Lebensdauer ausgelegt und bedürfen keiner regelmäßigen Wartung. Ein Austausch ist nur bei Beschädigung oder extremer Verstopfung notwendig.

Beeinflusst der Ottopartikelfilter die Motorleistung?

Moderne Ottopartikelfilter sind so konzipiert, dass sie die Motorleistung nicht negativ beeinflussen. In einigen Fällen kann es jedoch zu einer leichten Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs kommen, da der Motor gegebenenfalls mehr Arbeit leisten muss, um die Abgase durch den Filter zu drücken.

Kann ich ein Fahrzeug ohne Ottopartikelfilter nachrüsten?

Die Nachrüstung eines Ottopartikelfilters ist technisch möglich, aber oft komplex und kostenintensiv. Zudem müssen solche Nachrüstungen den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und sollten von Fachleuten durchgeführt werden.

Wie wirkt sich der Ottopartikelfilter auf die Umwelt aus?

Der Ottopartikelfilter trägt erheblich zur Reduzierung der Feinstaubemissionen bei, was sowohl die Luftqualität verbessert als auch die Gesundheit schützt. Er ist ein wichtiger Bestandteil der Bemühungen, die Umweltbelastung durch Kraftfahrzeuge zu verringern.



Weiterführende Informationen

  1. D. Novak – Ruß- und Aschedeposition in Ottopartikelfiltern, Springer, 2018, https://books.google.de/books?id=LpxPDwAAQBAJ&newbks=1&newbks_redir=0&dq=ottopartikelfilter&hl=de&source=gbs_navlinks_s
  2. M. Görgen – Potentialanalyse innovativer Abgasnachbehandlungskonzepte zur Emissionssenkung, Cuviller Verlag, 2018, https://books.google.de/books?id=4fT-DwAAQBAJ&newbks=1&newbks_redir=0&dq=ottopartikelfilter&hl=de&source=gbs_navlinks_s
  3. Abgasuntersuchung – Eine regelmäßige Pflicht

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.