Defekte Lichter bei einem Auto, Bus oder Lkw sind ein Sicherheitsproblem beim Fahren, denken Sie allein schon an ein nicht funktionierendes Bremslicht. Falsch eingestellte Scheinwerfer entfalten zudem nicht ihre komplette Leistung. Dennoch zeigen Studien des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) aus den Jahren 2014 und 2017, dass jeder dritte PKW eine mangelhafte Beleuchtung aufweist. Dabei ist die richtige Einstellung in den meisten Kfz-Betrieben im Zuge der Lichttestwochen-Aktion von Automobilclub und Verband im Oktober oftmals kostenlos.
Alles auf einen Blick:
- Der Lichttest bietet die Möglichkeit auf korrekt eingestellte Scheinwerfer. Dadurch wird eine höhere Sicherheit für alle Autofahrer gewährleistet.
- Im Oktober jeden Jahres gibt es in vielen Werkstätten die Möglichkeit eines kostenlosen Checks. Auch ansonsten ist der Preis von meist maximal 20 Euro überschaubar. Nur bei Reparaturen steigen die Kosten je nach Materialbedarf.
- Wenn Sie die Beleuchtung selbst kontrollieren und einstellen wollen, können Sie das mittels der 10-Meter-Wand Methode oder mit einem Scheinwerfereinstellgerät tun.
- Bei der manuellen Einstellung sollten Sie darauf achten, dass der Fahrersitz belastet ist und Sie zur Leuchtweitenregulierung die korrekten Markierungen an der Wand anbringen.
Definition
Der Lichttest sorgt für die richtig eingestellte Beleuchtung an Ihrem Fahrzeug. Gesetzlich vorgeschrieben für die maximale Reichweite der Scheinwerfer ist der 100-fache Wert des Abstands vom Boden zur Scheinwerferhöhe. Weicht der reale Wert davon ab, beispielsweise durch den Umbau des Autos, ist eine Neueinstellung notwendig.

Was ist ein Lichttest?
Beim Lichttest wird die Kfz-Beleuchtung auf die Anforderungen der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) überprüft. Dabei werden die Scheinwerferfunktionen, die Leuchtweitenregulierung, die rückwärtige Beleuchtungseinrichtung sowie das Bremslicht getestet.
Konkret kontrollieren die Mechaniker im Kfz-Betrieb folgende Lichter und richten diese auf den entsprechenden Bedarf ein:
- Fern- und Abblendlicht
- Bremslicht
- Schlusslicht
- Warnblinkanlage
- Parkleuchten
- Nebelschlussleuchte
- Nebelscheinwerfer
- Weitere Zusatzscheinwerfer
Wann sollten Sie einen Lichttest durchführen?
Die Lichter werden bei jeder Hauptuntersuchung (HU) routinemäßig überprüft. Daneben sollten Sie einen Test durchführen, wenn folgende Punkte auftreten:
- Reparatur kaputter Scheinwerfer
- Falsch eingestellte Lichter (zu hoch oder zu niedrig)
- Schlechter werdender Sicht bei gleichen, natürlichen Lichtverhältnissen
Defekte und falsch eingestellte Schweinwerfer gefährden Sie selbst und andere Verkehrsteilnehmer. Zu hoch eingestellte Frontscheinwerfer erhöhen die Unfallgefahr bei entgegenkommenden Fahrzeugen, die geblendet werden. Zu niedrig eingestellte Lichter mindern die Sicht des Fahrers im Dunkeln und damit die Möglichkeit auf ein vorausschauendes Fahren. Auch nach einem Umbau des Fahrzeugs, der dessen Höhe verändert, ist das erneute Einstellen der Lichter notwendig.
Ist der Lichttest verpflichtend?
Gesetzlich verpflichtend ist der Test nicht, solange alles funktioniert. Aber im Sinne der Sicherheit für Sie und alle anderen Autofahrer wird der Test im Rahmen der Hauptuntersuchung alle zwei Jahre durchgeführt.
Ist eine Lichttestplakette verpflichtend?
Nach bestandener Prüfung erhält Ihr Kraftfahrzeug eine Plakette auf der Frontscheibe, die das intakte Beleuchtungssystem garantiert und sofort sichtbar macht. Dadurch geraten Sie nicht in Polizeikontrollen, die ausschließlich die Prüfung der Beleuchtung zum Zwecke hat. Zwingend ist sie aber nicht notwendig. Denn bei der immer wieder fällig werdenden Hauptuntersuchung wird die HU-Plakette nur dann vergeben, wenn keine sicherheitsgefährdenden Mängel oder Schäden am Wagen bestehen.
Scheinwerfer einstellen: So geht’s richtig
Das Scheinwerferlicht wird in der Werkstatt mittels Scheinwerfereinstellgerät ausgerichtet. Sie können die Beleuchtung mithilfe der Methode der 10-Meter-Wand einstellen. Dafür benötigen Sie allerdings viel Platz und Zeit. Einfacher ist es, den Test im Kfz-Betrieb durchführen zu lassen.
Wie werden Scheinwerfer richtig eingestellt?
Wann die Lichter falsch eingestellt sind, ist gesetzlich geregelt. Erlaubt ist eine maximaler Reichweite der Scheinwerfer um das 100-fache zum Abstand vom Boden zur Scheinwerfer-Aufbauhöhe. Das bedeutet, sind die Scheinwerfer auf 50 Zentimeter Höhe angebracht, ist die maximal erlaubte Leuchtweite 50 Meter. Dies ist in diesem Fall relativ einfach zu prüfen, beträgt der Abstand zwischen zwei Pfosten auf der Landstraße doch stets 50 Meter.
Diese Einstellung werden gewährleistet, indem Ihre Lichter am Auto mittels eines Scheinwerfereinstellgeräts (SEG) gemessen und anschließend angepasst werden. Diese Messung erfolgt meist in einer Werkstatt.
Was ist bei der Einstellung der Scheinwerfer wichtig?
Besonders im Herbst und Winter sind richtig eingestellte Lichter wichtig, um den schlechteren Sichtverhältnissen beim Fahren entgegen zu wirken.
Denken Sie daran, dass sich die Beleuchtungsweite je nach Beladungsgrad Ihres Wagens ändern kann. So wird beispielsweise für eine Urlaubsfahrt eine Anpassung nötig, sofern Ihr Wagen nicht automatisch die Leuchtweitenregulierung vornimmt. Welchen Neigungswinkel Sie dann benötigen, können Sie dem Informationssticker auf dem Scheinwerfer entnehmen. Diesen finden Sie meist, indem Sie einfach die Motorhaube öffnen. Oftmals sind für das Abblendlicht und das Fernlicht 1 bis 1,2 Prozent, bei Nebelscheinwerfer 2 bis 2,5 Prozent nötig.
Wie führen Sie einen Lichttest selbstständig durch?
Prinzipiell ist eine eigenständige Prüfung möglich. Als Privatperson können Sie die Methode der 10-Meter-Wand anwenden. Dabei parken Sie das Auto im Abstand von zehn Metern zu einer hellen Wand und messen mithilfe von bestimmten Markierungen, ob die Lichter korrekt eingestellt sind.
Dafür befestigen Sie mit einem Klebeband eine horizontale Linie an der Wand auf Höhe der Scheinwerfermitte. Anschließend markieren Sie die beiden mittleren Positionen der Scheinwerfer an der Wand mit zwei vertikalen Linien. Abschließend bedarf es noch der Korrekturlinie. Diese fängt die Neigung der Scheinwerfer auf und verläuft parallel zur horizontalen Linie. Üblich sind für das Abblendlicht und das Fernlicht 1 bis 1,2 Prozent Abweichung, gleichbedeutend mit einer Korrekturlinie 10 bis 12 Zentimeter unterhalb der horizontalen Orientierungslinie. Für Nebelscheinwerfer liegt der Wert bei 2 bis 2,5 Prozent und entsprechend bei 20 bis 25 Zentimeter. Das Fernlicht sollte dabei auf der Korrekturlinie liegen.
Für die Überprüfung der seitlichen Lichteinstellungen sollte der Scheinwerfer außerhalb der beiden vertikalen Markierungen den stärksten Lichtpegel aufweisen.
Allerdings wird diese Methode immer seltener angewandt – und wenn, dann nur noch bei Fahrzeugen mit Scheinwerfern auf einer Höhe von über 1,40 Meter, wie bei einem Bagger. Denn zum einen liefert dieser Test ungenaue Ergebnisse in Kombination mit den immer höheren Anforderungen durch die neuen Techniken bei der Kfz-Beleuchtung, zum anderen bedarf es einer größeren, ebenen Fläche.
Heutzutage werden die Lichtchecks mehr und mehr mittels eines Scheinwerfereinstellgeräts (SEG) durchgeführt. Dieses hat in seinem Inneren eine Linse, die die 10-Meter-Methode auf wenige Zentimeter staucht und präzisere Daten bietet. Scheinwerfer einstellen wird so leicht gemacht. Allerdings besitzen die wenigsten Privatpersonen ein solches Gerät zum Einstellen der Lichter. Daher lohnt die Fahrt in die Werkstatt. Und die Plakette gibt es obendrauf.
Kosten
Der Lichtcheck ist im Zuge der Lichttestwochen bei vielen Werkstätten im Oktober kostenlos. Über das gesamte restliche Jahr werden für den Check allerdings maximal 20 Euro fällig. Teurer wird es nur, wenn Reparaturen anfallen.
Was kostet ein Lichttest?
Der Test der Lichter selbst kostet in Werkstätten meist zwischen 10 und 20 Euro.
Jeder Autofahrer kann im Rahmen der Aktion zu den Lichttestwochen des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und der Deutschen Verkehrswacht (DVW) im Oktober kostenlos einen Lichtcheck durchführen lassen. Viele Autowerkstätten folgen dem Aufruf und überprüfen die Einstellung der Fahrzeugbeleuchtung ohne Aufpreis. Kosten entstehen nur, wenn Reparaturen an defekten Teilen notwendig werden – oder wenn es sich um Kurvenlicht, Xenon- oder LED-Scheinwerfern handelt.
Natürlich können Sie auch zu allen anderen Monaten Ihrer Kfz-Beleuchtung testen und einstellen lassen. Der Prozess ist dann jedoch im Rahmen des Kundenservices mit Kosten verbunden. Etwaige Reparaturkosten sind vom Material und Arbeitsumfang abhängig. Neuere Autos mit moderner Technik wie Xenon oder LEDs haben ein komplexeres System. Das zieht umfangreiche Einstellarbeiten und damit höhere Arbeitskosten nach sich. Auch die Ersatzteile sind deutlich teurer als bei alten Beleuchtungssystemen.
Für den Austausch einer Halogenlampe sollten Sie pro Paar mit 10 bis 35 Euro rechnen, für Xenon-Scheinwerfer 60 bis 80 Euro.
Fazit
Der Lichttest ist ein Check zur Einstellung der Beleuchtung Ihres Autos. Denn eine defekte Beleuchtung kann im Straßenverkehr schnell zur Gefahr werden. Ein nicht funktionstüchtiges Bremslicht gefährdet Sie und hinterher fahrende Autofahrer. Falsch eingestellte Scheinwerfer können den Gegenverkehr unnötig blenden. bei der Prüfung werden nicht nur das Abblendlicht, das Fernlicht und die Nebelschlussleuchte, sondern auch das Bremslicht und Parkleuchten sowie die Warnblinkanlage eingestellt.
Für den Check selbst müssen Sie kaum Geld in die Hand nehmen. 20 Euro kostet die Untersuchung maximal, solange keine Reparaturen anfallen. Im Rahmen der Hauptuntersuchung wird der Test ohnehin von den Mechatronikern in der Werkstatt durchgeführt.
Sie können die Prüfung mittels der 10-Meter-Wand Methode auch selbst durchführen. Aber gerade im Oktober, wenn die Lichttestwochen-Aktion von Automobilclubs und Verband stattfindet, kostet Sie das Überprüfen in den meisten Werkstätten nichts und spart Zeit. Zudem besticht die Messung mit einem Scheinwerfereinstellgerät in der Werkstatt durch eine höhere Präzision.