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Was ist ein Kurvenlicht?

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 07. Dezember 2023
Lesedauer: 6 Minuten
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In diesem Artikel beleuchten wir das Konzept des Kurvenlichts in Autos – eine Schlüsseltechnologie, die die Nachtfahrsicherheit erhöht. Wir untersuchen die verschiedenen Typen, ihre Funktionsweise und die daraus resultierenden Vorteile. Ebenso werden häufige Fragen zu dieser modernen Beleuchtungstechnologie beantwortet, um ein tiefgreifendes Verständnis dieser Innovation zu vermitteln.

Definition

Kurvenlicht ist ein fortschrittliches Beleuchtungssystem in Fahrzeugen, das entwickelt wurde, um die Sicht und Sicherheit bei Nachtfahrten zu verbessern, insbesondere auf kurvenreichen Strecken. Im Gegensatz zu herkömmlichen Scheinwerfern, die stets geradeaus leuchten, passen sich die Kurvenlichter dynamisch der Fahrtrichtung an. Das System funktioniert durch Sensoren, die Lenkbewegungen und manchmal auch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs überwachen. Bei einer Kurvenfahrt schwenken die Scheinwerfer automatisch in die Richtung der Kurve, wodurch der Fahrer eine bessere Ausleuchtung der Straße und eventueller Hindernisse erhält.

Diese Technologie kann in zwei Haupttypen unterteilt werden: statisches und dynamisches Kurvenlicht. Statisches Kurvenlicht aktiviert zusätzliche Scheinwerfer, die in die Kurve hineinleuchten, während das Fahrzeug eine Wendung vollzieht. Dynamisches Kurvenlicht hingegen schwenkt die Haupt-Scheinwerfer des Fahrzeugs, um sie der Kurvenrichtung anzupassen. Einige Systeme kombinieren diese Funktionen auch mit variabler Lichtverteilung, um bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Straßenbedingungen eine optimale Beleuchtung zu gewährleisten.

Kurvenlicht erhöht nicht nur die Sicherheit bei Nachtfahrten, sondern trägt auch zur Reduzierung der Ermüdung des Fahrers bei, indem es eine konstantere und effektivere Beleuchtung der Straße bietet. Es ist eine zunehmend verbreitete Ausstattung in modernen Fahrzeugen, insbesondere in höheren Ausstattungsvarianten oder in Premium-Fahrzeugen.

Arten

Es gibt verschiedene Arten des Kurvenlichts, die in Fahrzeugen eingesetzt werden, um die Sicht und Sicherheit bei Nachtfahrten zu verbessern. Die Haupttypen sind:

  • Statisches Kurvenlicht: Diese Art von Kurvenlicht verwendet zusätzliche Scheinwerfer, die sich an den Seiten des Fahrzeugs befinden. Wenn das Fahrzeug eine Kurve fährt, wird basierend auf dem Lenkwinkel der entsprechende Seiten-Scheinwerfer aktiviert, um den Bereich in Richtung der Kurve besser auszuleuchten. Dieses System ist einfacher und weniger kostspielig als dynamisches Kurvenlicht, bietet aber eine weniger präzise Beleuchtung.
  • Dynamisches Kurvenlicht: Im Gegensatz zum statischen Kurvenlicht schwenken hier die Haupt-Scheinwerfer des Fahrzeugs automatisch in Richtung der Kurve. Dies wird durch Sensoren gesteuert, die die Lenkbewegungen und manchmal auch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs überwachen. Diese Art von Kurvenlicht bietet eine präzisere und effektivere Beleuchtung der Straße in Kurven.
  • Adaptives Kurvenlicht: Das Adaptive Frontlightning System (AFS) ist eine erweiterte Form des dynamischen Kurvenlichts, bei der die Scheinwerfer nicht nur schwenken, sondern auch die Intensität und Reichweite des Lichts anpassen können, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, Wetterbedingungen und der Art der Straße. Dieses System bietet die flexibelste und effizienteste Beleuchtung.

Funktion

Kurvenlicht verbessert die Sichtbarkeit und Sicherheit beim Fahren in der Nacht oder bei schlechten Sichtverhältnissen, indem es die Beleuchtung in die Richtung lenkt, in die das Fahrzeug steuert. Hier ist eine detaillierte Erklärung, wie es funktioniert:

Statisches Kurvenlicht

Funktionsweise: Dieses System schaltet zusätzliche Lichtquellen ein, wenn das Fahrzeug abbiegt oder der Fahrtrichtungsanzeiger betätigt wird. Diese Lichtquellen sind in der Regel separat von den Haupt-Scheinwerfern und beleuchten die Innenseite der Kurve oder die Abbiegerichtung.

Lichtquellen: Häufig werden hierfür Halogenlampen verwendet, die in den Scheinwerfer oder in die Stoßstange integriert sind.

Dynamisches Kurvenlicht

Funktionsweise: Bei dieser Art des Kurvenlichts bewegen sich die Scheinwerfer in Abhängigkeit von der Lenkrichtung des Fahrzeugs. Wenn der Fahrer das Lenkrad dreht, schwenken die Scheinwerfer automatisch in die entsprechende Richtung, um die Straße besser auszuleuchten.

Technologie: Dies wird in der Regel durch Stellmotoren realisiert, die in das Scheinwerfergehäuse integriert sind. Diese Motoren steuern die Bewegung der Scheinwerfer basierend auf Signalen, die sie von Sensoren erhalten, die den Lenkwinkel, die Fahrzeuggeschwindigkeit und manchmal auch die Straßenverhältnisse erfassen.

Anpassung an Geschwindigkeit: Bei höheren Geschwindigkeiten reagieren die Scheinwerfer schneller auf Lenkbewegungen, während sie bei niedrigeren Geschwindigkeiten langsamer schwenken, um eine optimale Lichtverteilung zu gewährleisten.

Adaptives Kurvenlicht

Kombination der Funktionen: Das adaptive Kurvenlicht kombiniert Merkmale des dynamischen und statischen Kurvenlichts. Es passt die Beleuchtung nicht nur an die Lenkrichtung an, sondern auch an die Fahrgeschwindigkeit und manchmal sogar an Umgebungsbedingungen wie Wetter und Straßenbeschaffenheit.



Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Kurvenlicht

Was ist der Unterschied zwischen Kurvenlicht und normalem Abblendlicht?

Normales Abblendlicht leuchtet geradeaus und passt sich nicht der Fahrtrichtung an. Kurvenlicht hingegen schwenkt oder aktiviert zusätzliche Scheinwerfer, um die Straße in der Richtung zu beleuchten, in die das Fahrzeug lenkt, was besonders bei Kurvenfahrten vorteilhaft ist.

Wie erkennt das Kurvenlicht, dass das Fahrzeug eine Kurve fährt?

Kurvenlichtsysteme nutzen Sensoren, die den Lenkwinkel, die Fahrzeuggeschwindigkeit und manchmal auch die Neigung des Fahrzeugs überwachen. Diese Daten werden verwendet, um die Scheinwerfer automatisch in die Richtung zu schwenken, in die das Fahrzeug lenkt.

Funktioniert Kurvenlicht auch bei niedrigen Geschwindigkeiten?

Ja, Kurvenlicht funktioniert in der Regel auch bei niedrigen Geschwindigkeiten, was besonders in städtischen Gebieten mit vielen Kurven hilfreich ist. Einige Systeme passen die Intensität des Lichts an die Geschwindigkeit an.

Ist Kurvenlicht in allen Fahrzeugklassen verfügbar?

Ursprünglich war Kurvenlicht hauptsächlich in Premium- und Luxusfahrzeugen zu finden. Es wird jedoch zunehmend auch in mittleren und einigen Einstiegsmodellen angeboten, oft als Teil eines optionalen Ausstattungspakets.

Kann Kurvenlicht nachgerüstet werden?

Eine Nachrüstung von Kurvenlicht ist theoretisch möglich, aber sie kann komplex und kostspielig sein, da sie eine Integration in das bestehende Fahrzeugelektroniksystem erfordert. Es wird empfohlen, dies nur von Fachleuten durchführen zu lassen.

Verbraucht Kurvenlicht mehr Energie als herkömmliche Scheinwerfer?

Kurvenlichtsysteme können etwas mehr Energie verbrauchen als Standard-Scheinwerfer, vor allem aufgrund der zusätzlichen Mechanismen für die Bewegung und Steuerung der Lichter. Der Unterschied im Gesamtenergieverbrauch des Fahrzeugs ist jedoch meist minimal.

Kann Kurvenlicht bei allen Wetterbedingungen helfen?

Kurvenlicht ist besonders bei Nacht und bei schlechten Sichtverhältnissen, wie Nebel oder starkem Regen, hilfreich. Es kann die Sicht in Kurven verbessern, aber es ersetzt nicht die Notwendigkeit, bei schlechtem Wetter vorsichtig zu fahren.

Wie wird Kurvenlicht gewartet?

Kurvenlicht erfordert im Allgemeinen keine spezielle Wartung über die normale Pflege der Fahrzeugbeleuchtung hinaus. Es ist jedoch wichtig, regelmäßige Überprüfungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass das System richtig funktioniert und die Scheinwerfer sauber sind.



Weiterführende Informationen

Literatur

  1. „Automotive Lighting and Human Vision“ von Burkard Wördenweber, Jörg Wallaschek, Peter Boyce und Donald D. Hoffman
  2. „Vehicle Lighting Systems“ von Ronald K. Jurgen

Online Publikationen

  1. J Seuss, D Stryschik – Steuerungselektronik fuer dynamisches Kurvenlicht, Automobiltechnische Zeitschrift, 2003, https://trid.trb.org/view/953467
  2. Lichttest: Definition, Funktion & Kosten

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.