Sonne, Strand, Meer und stickige Luft im Auto. Kurz vor dem ersehnten Sommerurlaub ist es besonders enttäuschend, wenn die Autoklimaanlage defekt ist oder nicht richtig kühlt. Lesen Sie auf Auto-Werkstatt.de, was Sie tun können, damit die Temperatur in Ihrem Wagen immer stimmt.
Vorbei die Zeiten, an denen eine Klimaanlage im Auto nur Teil einer Luxusausstattung war. Längst haben auch Kleinwagen und PKW der Mittelklasse eine. Sie sorgt nicht nur für frische Luft im Sommer, sondern auch für einen warmen Innenraum im Winter, filtert Gerüche und regelt die Feuchtigkeit.
Wenn die Klimaanlage im Auto jedoch nicht richtig kühlt, können verschiedene Gründe dafür verantwortlich sein. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, welche die häufigsten Defektursachen sind und was Sie dagegen unternehmen können. Außerdem können Sie lesen, warum eine regelmäßige Reinigung und Wartung wichtig sind.
Die häufigsten Defekte der Autoklimaanlage
Folgende Komponenten der Klimaanlage sind oft die Ursache für Fehlfunktionen:
- Der Kühlmittelkreislauf ist das Herzstück jeder Klimaanlage. Das Gas Tetrafluorethan, auch R134 genannt, strömt dabei durch die Schläuche und wird vom Kompressor verdichtet, wodurch es in den flüssigen Zustand wechselt. Ist ein Riss in der Leitung vorhanden, sickert das Kühlmittel durch.
- Ein weiteres Kernstück des Klimageräts ist der Kondensator, der als Wärmetauscher funktioniert, indem er der Luft im Innenraum Wärme entzieht und so für den Kühleffekt sorgt. Landen Steine oder Splitt zwischen den Lamellen, kann er beschädigt werden. Auch in diesem Fall entweicht das Kühlmittel.
- Aber auch ohne äußere Einflüsse geben die Dichtungen der Anlage mit der Zeit nach. Zirka zehn Prozent des Kältemittels gehen so jedes Jahr verloren. Wird es nicht regelmäßig nachgefüllt, ist der Stand irgendwann zu niedrig und die Klimaanlage kühlt nicht mehr richtig. Stellt sich nach einer Inspektion heraus, dass der Stand des Kühlmittels in Ordnung ist, ist am defekten Klimagerät möglicherweise der Kompressor Schuld.
- Manchmal handelt es sich um einen vergleichsweise simplen Fehler, wenn zum Beispiel der Magnetschalter kaputt ist, der die Anlage erst einschaltet. In diesem Fall reicht es, ihn zu ersetzen. Wenn weitere bewegliche Teile dagegen verrosten oder nachgeben, muss der ganze Kompressor ausgetauscht werden, da eine Reparatur keinen Sinn macht.
- Auch ein kaputter Druckschalter ist eine häufige Fehlerquelle. Es handelt sich dabei und die Komponente, die den Druck im Gerät regelt. Versagt er, muss er ausgetauscht werden.
Wie hoch die Kosten sind, wenn Sie die Klimaanlage reparieren lassen, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten.
Warum eine regelmäßige Reinigung der Autoklimaanlage wichtig ist
Nicht nur Defekte sind bei Autoklimaanlage ein Grund zur Sorge. Oft, gerade nachdem die Klimaanlage lange nicht betrieben wurde, strömt aus den Düsen ein schimmeliger Geruch aus. Zwar ist die Temperatur im Fahrzeug richtig, aber der Aufenthalt genauso unangenehm. Schuld daran, wenn die Autoklimaanlage stinkt, sind meist Bakterien und Pilze, die sich im Kondenswasser des Verdampfers festsetzen. Um sie loszuwerden ist es empfehlenswert, die Kühlanlage einige Male lange zu betreiben und dann nach einer Weile auszuschalten, während der Motor noch läuft. Zirka zehn Minuten vor dem Ziel sollte sie idealerweise aus sein. Auf dieser Weise bleibt kein Kondenswasser übrig und die übelriechende Bakterien können sich nicht mehr vermehren.
Manchmal führt diese Maßnahme jedoch nicht zum Erfolg. In dem Fall ist es ratsam, einen speziellen Reiniger zu kaufen, der bei laufender Anlage in den Innenraum gesprüht wird, wobei niemand im Fahrzeug sitzen darf und Türen und Fenster geschlossen werden sollten. Mit diesem Spray lässt sich die Klimaanlage auch gleichzeitig desinfizieren, alle Keime sterben ab. Die Dosen sind im Internet oder im Fachhandel für unter zehn Euro zu haben. Falls auch diese Maßnahme nicht hilft, bleibt es nur übrig, die Reinigung von einem Profi durchführen zu lassen.
Ein weiteres Problem, welches für üble Gerüche verantwortlich sein kann, sind verschmutzte Filter. Der Innenraumfilter reinigt die Außenluft von Schmutzpartikeln. Diese setzen sich mit der Zeit jedoch an den Lamellen fest und gelangen wieder in die hereinströmende Luft. Gerötete Augen, Erkältungen, Übelkeit und Kopfschmerzen können die Folge sein; gerade für Allergiker stellen verschmutzte Filter eine Gefahrenquelle dar! Aus diesem Grund sollten sie mindestens jährlich ausgewechselt werden, am besten vor dem Sommer, auch wenn Sie nicht jeden Tag Auto fahren. Wenn Sie Ihr Fahrzeug viel nutzen, sollten Sie bereits nach 15.000 km den Innenraumfilter austauschen.
Es ist jedoch auch möglich, ihn so zu säubern, dass die Lamellen von Staub, Ruß, Laub und Pollen befreit werden. Diese spezielle Reinigung sollte nur von Profis vorgenommen werden. Dabei werden die Einzelteile, zum Beispiel der Verdampfer, auseinandergebaut und separat gereinigt. Diese Maßnahme lohnt sich auf jeden Fall, denn ein verstopfter Filter der Klimaanlage in Ihrem PKW oder LKW sorgt für eine schlechtere Leistung, was wiederum einen höheren Kraftstoffverbrauch bedeutet.
Dichtheitsprüfung selber vornehmen?
Besteht der Verdacht, dass Kühlmittel austritt, gibt es die Möglichkeit, eine Dichtheitsprüfung vorzunehmen. Im Internet sind Sets verfügbar, mit denen man mittels eines Manometers und Stickstoffs austesten kann, ob ein Leck vorliegt. Dazu wird der mitgelieferte Schlauch hochdruckseitig am Serviceadapter des Fahrzeuges angeschlossen. Dadurch strömt der Stickstoff mit hohem Druck durch die Leitung. Nehmen Sie am Manometer einen Druckabfall wahr, bedeutet das, dass Stickstoff austritt, weil eine oder mehrere Stellen undicht sind. Um sie genau zu finden, können Sie sich mit dem Lecksucher helfen. Es handelt sich dabei um eine Art Seifenlauge die Blasen bildet, sobald sie mit Stickstoff in Berührung kommt. Die Kosten für den Set liegen bei zirka 70 Euro.
Tauchen mehrere Risse auf, sollten Sie sich an Ihre Autowerkstatt wenden. Zwar ist es theoretisch möglich, sie zu flicken und das fehlende Kältemittel selber nachzufüllen. Das Verfahren erfolgt jedoch unter hohem Druck und das Kältemittel ist sowohl hochgiftig als auch umweltschädlich. Außerdem muss die maximal vorgesehene Menge eingehalten werden, da eine Überfüllung die Autoklimaanlage mit der Zeit zerstören kann. In der Regel ist Fachwissen und eine professionelle Ausrüstung notwendig, um das Nachfüllen korrekt durchzuführen. Wenn wegen einer fehlerhaft durchgeführten Auffüllung die Klimaanlage kaputt geht, ist eine teure Reparatur fällig. Es ist daher empfehlenswert, die Arbeit von Automechanikern erledigen zu lassen. Das Nachfüllen der Klimaanlage kostet in der Regel unter hundert Euro. Kommen Reparaturen dazu, kann die Endrechnung höher ausfallen.
Reparatur der Autoklimaanlage: Was kostet mich das?
Bei einem kaputten Bauteil oder bei undichten Leitungen ist eine Reparatur unumgänglich. Nicht nur ist die Leistung Ihrer Autoklimaanlage gemindert, wenn Kältemittel austritt; auch ist die Schmierung der beweglichen Teile nicht mehr gewährleistet, die dadurch schnell versagen. Wie tief Sie bei einem Werkstattbesuch in die Tasche greifen müssen, hängt wesentlich vom Umfang des Schadens ab. Beim Kompressor handelt es sich zum Beispiel um ein vergleichsweise teures Bauteil. Je nach Automarke und Modell variieren die Kosten für einen Ersatz zwischen 700 und 1.300 Euro, hinzu kommt die Leistung der Autowerkstatt. Für einen neuen Verdampfer liegen die Kosten bei zirka 500 Euro inklusive Einbau, für den Wechsel des Druckschalters um die 150 Euro. Günstiger kommen Sie weg, wenn lediglich eine Leitung undicht ist und das Kältemittel nachgefüllt werden muss. Auch hier schwankt der Endpreis je nachdem, wie aufwändig die Reparatur der Schläuche ist. Grundsätzlich können Sie aber mit zirka 100 Euro rechnen. Ein Austausch des Innenraumfilters ist in kostet zwischen 50 und 90 Euro.
Warum Sie die Klimaanlage Ihres PKW warten lassen sollen
Viele Probleme der Klimaanlage werden von Laien nicht rechtzeitig erkannt. Wenn Sie teure Reparaturen verhindern möchten, sollten Sie die Klimaanlage Ihres Autos regelmäßig von Fachleuten unter die Lupe nehmen lassen. Bei der Inspektion werden die wichtigsten Bauteile wie Kompressor, Kondensator, Verdampfer und Expansionsventil auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft. In den Leitungen, durch die das Kühlmittel fließt, sucht der Automechaniker nach Löchern und Rissen. Somit kann früh erkannt werden, ob Kühlmittel austritt. Da es sich dabei um eine giftige Flüssigkeit handelt, schonen Sie mit einer Wartung der Klimaanlage auch die Umwelt. Möglicherweise ist dieser Service bereits enthalten, wenn Sie beim Kauf Ihres Wagens um Die Kosten variieren je nach Leistung. In manchen Werkstätten können Sie Ihre Klimaanlage schon ab 50 Euro überprüfen lassen.
Fazit
Wenn die Klimaanlage im Auto defekt ist, kommen verschiedene Ursachen in Frage. Häufig bereiten undichte Stellen in der Leitung Probleme, da das Kältemittel entweicht. Ist der Stand zu niedrig, kühlt die Anlage nicht mehr richtig. Manchmal sind wichtige Bauteile wie der Kompressor oder der Verdampfer kaputt, die ausgetauscht werden müssen. Auch ohne Pannen ist eine regelmäßige Wartung wichtig, damit Ihr Klimagerät weiter einwandfrei funktioniert. Mindestens einmal jährlich sollte der Innenraumfilter ausgetauscht werden, außerdem muss das Kältemittel aufgefüllt werden. Dabei überprüfen die Fachmänner, ob die Leitungen dicht sind. Wenn Sie auf der Suche nach einer Werkstatt in Ihrer Nähe sind, um Ihre Autoklimaanlage reparieren oder warten zu lassen, können Sie hier kostenlos und unverbindlich Aufträge anfordern.