Die Kupplung gehört zu den Bauteilen eines Autos, die am stärksten beansprucht werden. Aber sie gehört auch zu denen, die am robustesten sind. In der Regel kann sie mit der Laufleistung des Motors mithalten, 100.000 Kilometer schafft sie auf jeden Fall, oft sogar deutlich mehr. Vorausgesetzt, der Fahrer fährt angemessen. Wir erklären Ihnen, was typische Fahrfehler sind und woran Sie erkennen können, dass das Bauteil beschädigt ist und eine Reparatur der defekten Kupplung notwendig ist.
Alles auf einen Blick:
- Ist die Kupplung defekt, kann kein Gang mehr eingelegt werden. Unter Umständen lässt sich auch das Kupplungspedal nicht mehr betätigen.
- Ein Defekt lässt das Unfallrisiko erheblich steigen.
- Ist die Kupplung defekt, dann zeigt sich das häufig durch unangenehme Geräusche, die beim Anfahren, beim Kuppeln und Entkuppeln auftreten können.
Wie ist eine Kupplung aufgebaut?
Die Kupplung wird dazu benötigt, um bei einem Schaltgetriebe den Gang einlegen zu können. Sie besteht nicht nur aus dem Kupplungspedal, das sich im Fußraum befindet. Sie verfügt außerdem über eine Kupplungsscheibe sowie über mehrere Federn, eine Druckplatte und eine sogenannten Schwungscheibe. Außerdem ist sie mit einem Ausrücklager ausgestattet. Die Hauptaufgabe ist es, den Drehmoment des Motors zum Getriebe zu übertragen.

Wann muss ich die Kupplung wechseln?
Sie müssen dieses Bauteil nur wechseln, wenn es wirklich defekt ist. Der einfachste Weg, um das herauszufinden, ist, das Fahrzeug „abzuwürgen“. Wichtig ist, dass Sie auf einem ebenen Untergrund stehen und die Handbremse anziehen. Treten Sie nun die Kupplung und legen Sie den höchsten Gang ein. Geben Sie Gas und lassen Sie dabei die Kupplung möglichst langsam kommen. Läuft das Auto problemlos weiter, können Sie davon ausgehen, dass die Wagenkupplung kaputt ist. Können Sie das Auto hingegen abwürgen, geht also der Motor aus, stehen die Chancen gut, dass mit der Kupplung alles in Ordnung ist und Sie sie nicht wechseln müssen.
Was belastet das Kupplungssystem?
- Häufiges Anhalten an Ampeln,
- Berganfahren,
- Einparken in enge Parklücken sowie
- Stop-and-Go-Verkehr und allgemein
- häufiges Einkuppeln und Auskuppeln
führen zu übermäßigen Abnutzungen. Rasantes Anfahren mit quietschenden Reifen oder Anfahrten, bei denen es zum Kupplungsschleifen kommt, sind ebenfalls schlecht für die Funktion.
5 Symptome für einen Kupplungsdefekt am Fahrzeug
- Durchrutschen
- Rupfen
- Schleifen beim Anfahren
- zu spät kommende Kupplung
- schwergängige Kupplung
Plötzliche Geräusche und ein Problem bei der Schaltung können allerdings auch auf einen Getriebeschaden hinweisen.
Kupplungsdefekt
Es gibt verschiedene Symptome, an denen Sie einen Kupplungsdefekt erkennen können. Eines der eindeutigsten Anzeichen ist, dass der Gangwechsel beim Kupplungsvorgang nicht reibungslos verläuft.
Wie erkenne ich eine defekte Kupplung?
- Durchrutschen
Ein typisches Anzeichen ist, dass das Auto kein Gas annimmt, sodass das Fahrzeug nicht beschleunigt. In diesem Fall rutscht die Kupplung durch. Der Anpressdruck zwischen der Kupplungsscheibe und der Reibfläche ist deutlich verringert.
Das Durchrutschen resultiert beispielsweise aus einem abgefahrenen oder verölten Kupplungsbelag, aus einer gebrochenen Tellerfeder oder aus einer überhitzten Kupplungsdruckplatte.
- Rupfen
Wenn Sie das Pedal drücken und es hierbei deutlich ruckelt, rupft die Kupplung. Das passiert, wenn die Kupplungsscheibe nicht an der Druckscheibe haftet.
Ausgelöst wird das Rupfen unter anderem durch verschlissene Getriebe- und Motorlager, durch verschlissene oder verformte Bauteile sowie durch Fehler beim Einbau.
- Schleifen
Wenn Sie den Fuß von der Kupplung nehmen, aber noch ein paar Sekunden lang ein unangenehmes Geräusch wahrnehmen, spricht man von einem Schleifen. In diesem Fall haben die Scheibenbelege zu wenig Freiraum oder der Nachsteller funktioniert nicht wie gewünscht. Eine schleifende Kupplung wird in der Regel durch eine zu hohe Drehzahl oder eine allgemein zu hohe Belastung des Pedals ausgelöst.
- zu spät kommend
Wenn eine Kupplung zu spät kommt, bedeutet dies, dass das Pedal erst zu einem recht späten Zeitpunkt an einer untypischen Position wieder losgelassen werden kann, ehe der Motor das Gas annimmt.
Ursachen hierfür können beispielsweise sein, dass- der Nachsteller hängt,
- die Kupplungsscheibe zu wenig Reibbelag aufweist,
- zu wenig Hydraulikflüssigkeit vorhanden ist
- der Kupplungsseilzug einen Defekt aufweist.
- schwergängig
Bei einer schwergängigen Kupplung ist deutlich mehr Kraftaufwand notwendig, um beim Auto von einem Gang in den nächsten zu wechseln. Auch laute Geräusche, die metallisch klingen, können hierbei auftreten. Grund für die Schwergängigkeit ist meist ein Materialverschleiß. Außerdem kann es sein, dass der Nehmerzylinder, das Kupplungsseil oder der Kupplungshebel kaputt sind oder es sich um ein defektes Ausrücklager handelt. Auf jeden Fall sollten Sie bei den ersten Anzeichen und Problemen beim Schaltvorgang reagieren und das Bauteil überprüfen lassen.
Mögliche Ursachen
Grundsätzlich kann man sagen, dass es sich hier um ein Bauteil handelt, das nur selten von alleine kaputtgeht. Das Material ist extrem robust. Selbst ein Auto, das bereits viele Kilometer zurückgelegt hat, hat in der Regel keinen materialbedingten Kupplungsschaden. Viel wahrscheinlicher tritt ein Kupplungsdefekt aufgrund eines falschen Verhaltens des Fahrers auf, wie zum Beispiel:
- schleifen lassen (Beläge werden beschädigt)
- zu langes und häufiges Durchtreten, beispielsweise an der roten Ampel (Membranfedern werden zu stark beansprucht)
- ständiges leichtes Treten während der Fahrt
- große Drehzahlunterschiede
Reparatur, Erneuerung oder Wechsel?
Die Kupplung ist wichtig für den reibungslosen Fahrbetrieb im Auto. Weist sie einen Defekt auf, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Ist man beispielsweise plötzlich überfordert, weil man feststellt, dass das Schalten nicht mehr funktioniert und man deshalb den Gang nicht wechseln kann, kann es in der Hektik zum Unfall kommen – vor allem bei ungeübten Fahrern.
Eine verschlissene Kupplung sollten Sie daher unbedingt so schnell wie möglich von einer Kfz-Werkstatt in Ordnung bringen lassen. Ob eine Erneuerung oder eine Reparatur sinnvoll sind, richtet sich vor allem danach, welches Teil der Kupplung defekt ist. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, lassen sie sich in der Werkstatt eine neue Kupplung einbauen, denn ein neuer Kupplungssatz ist robust und langlebig. Entscheiden Sie sich hingegen für eine Reparatur und verwenden dann auch noch ein gebrauchtes Teil, kann es schon nach kurzer Zeit wieder zu einem Schaden kommen.
Welche Kosten fallen an?
Einen Verschleiß oder gar Schaden sollten Sie möglichst schnell in einer Werkstatt beheben lassen. Bei den Materialkosten beziehungsweise den anfallenden Kosten kommt es nicht nur auf die Automarke, sondern auch auf das Modell an. Bei einem Fiat Punto sind es etwa 250 Euro, bei einem Porsche sind es rund 1.500 Euro plus längere Einbauzeit.
Entscheidend ist auch, ob Sie von der Werkstatt ein Original-Ersatzteil in den Wagen einbauen lassen und ob es sich beispielsweise um eine Doppelkupplung handelt. Diese Kupplungsart wird bei Doppelkupplungsgetrieben verwendet. Eine Version der Kupplung wird, wenn Sie fahren, für die geraden Gänge genutzt, die andere für die ungeraden. Das ermöglicht beim Schalten einen besonders schnellen Wechsel. Beim Doppelkupplungsgetriebe und anderen automatisierten Getrieben wird durch die elektro-hydraulische Betätigung unnötiger Verschleiß vermieden.
Preisbeispiel für einen VW Golf
Kostenstelle | Preis in EURO |
Materialkosten (neuer Kupplungssatz) | 300 Euro |
Materialkosten (Ausrücklager) | 40 Euro |
Einbauzeit 4 h à 80 Euro | 320 Euro |
Gesamtkosten | 660 Euro |
In vielen Kfz-Werkstätten können Sie einen Fixpreis vereinbaren. Aber sparen Sie nicht bei den Ersatzteilen, denn das rächt sich durch einen schnelleren Verschleiß.
Fazit
Ein Kupplungsdefekt kann nicht nur beim Fahren unangenehm sein, sondern es kann auch passieren, dass Sie keinen Gang mehr wechseln können, was durchaus gefährlich werden kann. Deshalb sollten Sie die Kupplung schnellstmöglich reparieren lassen. Sie erkennen eine defekte Kupplung beispielsweise an lauten oder schleifenden ungewöhnlichen Geräuschen beim Schalten, an einem Ruckeln oder daran, dass das Auto kein Gas mehr annimmt. Wenn Sie wahrnehmen, dass etwas anders ist als sonst, sollten Sie besser eine Werkstatt aufsuchen und den Kupplungssatz überprüfen lassen.