Bremsflüssigkeit unter dem Auto, ungewöhnliche Motorgeräusche sowie eine schwere Bedienung des Kupplungspedals zählen zu den typischen Symptomen eines beschädigten Kupplungsnehmerzylinders. Durch einen solchen Defekt kann die Fahrsicherheit gefährdet sein, daher sollten Sie diesem Problem umgehend auf den Grund gehen. Wir erklären Ihnen in diesem Beitrag, woran Sie einen kaputten Kupplungsnehmer erkennen, welche Ursachen dieser hat und welche Kosten für die Reparatur auf Sie zukommen.
Alles auf einen Blick:
- Ein Kupplungsnehmerzylinder ist ein hydraulisches Bauteil und sorgt in einem Fahrzeug, dass sich die Kupplung zum richtigen Zeitpunkt öffnet und schließt.
- Die Kraft gelangt über die Kupplungspedale, den Kupplungsgeberzylinder und mithilfe von Hydraulikflüssigkeit zum Kupplungsnehmer.
- Laute Motorgeräusche, schwer bedienbares Kupplungspedal, verzögerte Schaltung sowie auslaufende Bremsflüssigkeit sind Anzeichen für einen defekten Kupplungszylinder.
- Deuten Symptome auf einen Defekt hin, sollten Sie umgehend eine Autowerkstatt aufsuchen, um größere Schäden zu vermeiden.
- Ein neuer Nehmerzylinder kostet je nach Modell im Durchschnitt zwischen 20 bis 150 Euro, während Sie für dein Anbau abhängig von der Werkstatt bei einem Stundensatz von 100 bis 150 rechnen müssen.
Nehmerzylinder: Definition und Funktion
In einem hydraulischen Kupplungssystem übernimmt der Nehmerzylinder eine wichtige Aufgabe. Er sorgt dafür, dass sich die Kupplung im richtigen Moment öffnet und schließt, wodurch sich der gewünschte Gang einlegt.
Was ist ein Kupplungsnehmerzylinder?
Besitzt Ihr Fahrzeug einen Motor mit einem hydraulischen Kupplungssystem, sorgt der Kupplungsnehmer zusammen mit dem Geberzylinder dafür, dass der Gang während der Fahrt reibungslos gewechselt wird.
Der Nehmerzylinder ist am Ende des Systems verbaut und ist dafür verantwortlich, dass sich die Kupplung öffnet und schließt. So können Sie während der Fahrt zwischen den Gängen wechseln.

Sowohl der Geber als auch der Nehmer sind Zylinder, die über kleine Schrauben sowie Anschlüsse für die Hydraulikflüssigkeit verfügen. Bei der Flüssigkeit handelt es sich um Bremsflüssigkeit. Im Inneren der Zylinder befinden sich eine Feder sowie ein Metallstift.
Verbunden werden die beiden Zylinder durch eine Hydraulikleitung. Durch das Treten des Kupplungspedals wird die Kraft zuerst auf den Geberzylinder und dann mithilfe der Flüssigkeit auf den Nehmer übertragen.
Welche Funktion hat der Kupplungsnehmerzylinder?
Bei einer hydraulischen Kupplungsbetätigung arbeitet der Kupplungsnehmer, sobald Sie den Gang wechseln wollen.
Durch das Treten der Kupplungspedale wird zuerst der Geberzylinder betätigt, der die Kraft an die hydraulische Flüssigkeit überträgt. Diese wiederum wird durch die Hydraulikleitung an den Nehmer weitergeleitet, wodurch Druck entsteht.

Der Nehmer empfängt die Energie und übermittelt sie an den sogenannten Ausrücker beziehungsweise Ausrückhebel.
Hierdurch öffnet sich die Kupplung, sodass die Kraftübertragung, die zwischen Motor und Getriebe herrscht, unterbrochen wird. Der gewünschte Gang wird eingelegt und die Kupplung schließt sich wieder.
Defekter Nehmerzylinder: Ursachen und Anzeichen
Ist ein Kupplungsnehmerzylinder defekt, lässt sich die Diagnose nicht immer so einfach stellen. Zwar können Sie auf einige Symptome achten, ob diese letztendlich mit dem Zylinder zusammenliegen, kann nur eine gründliche Untersuchung in einer Autowerkstatt zeigen.

Wie geht ein Nehmerzylinder kaputt?
Die Ursachen für einen kaputten Kupplungsnehmer sind unterschiedlich. Ist Ihr Auto bereits in die Jahre gekommen, können ein natürlicher Materialverschleiß oder mangelnde Qualität der Grund für den Defekt sein.
Sobald durch undichte Stellen an der Dichtung Luft in das hydraulische System gelangt, kann das ebenfalls zu einem Ausfall der Kupplung führen.
Folgende Ursachen können einen Defekt hervorrufen:
- undichte Stellen, Rost oder Risse an der hydraulischen Leitung
- Lufteinschluss innerhalb des Hydrauliksystems
- Verschleiß
- Verschmutzung
- unsorgfältige Kupplungsbedienung
Einen Einfluss auf die Langlebigkeit hat auch das individuelle Fahrverhalten. Wenn Sie zum Beispiel das Kupplungspedal nicht ganz durchdrücken kann das einen Verschleiß ebenfalls fördern.
Was sind die Anzeichen für einen defekten Nehmerzylinder?
Wenn der Motor ein untypisches, ratterndes Geräusch macht, auftritt, sobald Sie die Kupplung treten, kann auf ein Problem mit dem Kupplungszylinder hinweisen. Lässt sich das Kupplungspedal außerdem ohne Widerstand vollständig durchdrücken, kann das ebenfalls auf einen kaputten Zylinder hinweisen.
An folgenden Symptomen erkennen Sie, dass der Kupplungsnehmerzylinder defekt sein könnte:
- verzögerte Schaltung
- ungewöhnliche Geräusche beim Kuppeln
- Hydraulikflüssigkeit tritt aus
- die Kupplung dreht durch
- ein Ruckeln bei Kupplungsbetätigung
- Kupplungspedal hat zu viel Spielraum
Können Sie mit einem defekten Kupplungsnehmerzylinder weiterfahren?
Wenn Sie während der Fahrt mit der Kupplung Schwierigkeiten haben, sollten Sie das Problem nicht ignorieren. Es empfiehlt sich, Ihr Auto so schnell wie möglich zu einer Autowerkstatt fahren und die Ursache herauszufinden.
Ein Nehmer beeinflusst maßgeblich den Kupplungsvorgang. Funktioniert dieser nicht mehr einwandfrei, kann das ein Sicherheitsrisiko für den Fahrer selbst und andere Verkehrsbeteiligten darstellen.
Außerdem können Sie durch eine schnelle Reaktion einen größeren Schaden am Motor und somit auch in Ihrem Geldbeutel verhindern.
Nehmerzylinder: Reparatur oder Wechsel?
Ob in Ihrem Fall ein kompletter Austausch des Zylinders notwendig ist, kann Ihnen nur eine Autowerkstatt nach einer gründlichen Ursachendiagnose mitteilen. Probleme mit der Kupplung müssen nicht zwangsläufig an einem Kupplungszylinder liegen. Ist es aber doch der Fall, ist ein kompletter Wechsel zu empfehlen.
Kann ein Nehmerzylinder repariert werden?
Ein Nehmer sollte bestenfalls ganz ausgetauscht und nicht nur repariert werden. Andernfalls kann es schon nach kurzer Zeit erneut zu Problemen kommen.
Wird der Defekt jedoch durch die Hydraulikleitung ausgelöst, reicht es in der Regel aus, diese zu erneuern. Dann muss der Nehmerzylinder unter Umständen nicht erneuert werden.
Sie sollten jedoch zuvor eine umfangreiche Diagnoseerstellung in einer Werkstatt durchführen lassen, um exakt zu ermitteln, welcher Zylinder letztendlich defekt ist. Dies hängt damit zusammen, dass der Austausch eines Kupplungszylinders sehr aufwendig ist und daher hohe Kosten verursachen kann.
Hinzu kommt, dass nach dem Einbauen des neuen Zylinders einige Nacharbeiten notwendig sind, um das gesamte System einschließlich Kupplungshebel wieder optimal einzustellen. So ist es beispielsweise notwendig, den Nehmerzylinder wieder mit dem Hydrauliksystem zu verbinden.
Wie repariert man einen Nehmerzylinder?
Im Allgemeinen ist der Einbau eines neuen Nehmerzylinders mit einer aufwendigen Vorarbeit verbunden.
Zuerst muss die Bremsflüssigkeit abgelassen werden. Danach kann es bei Autos mit stark verbauten Motorräumen passieren, dass zuerst das komplette Getriebe ausgebaut werden muss, um überhaupt an den Zylinder zu gelangen.
Wenn sämtliche Schrauben und Verbindungen gelöst sind, kann der Nehmer ausgebaut werden. Nachdem das neue Bauteil eingesetzt ist, werden die Schritte der Vorarbeit in umgekehrter Reihenfolge wiederholt.
Zum Schluss folgt das Entlüften des hydraulischen Systems. Mit einem speziellen Gerät wird Druck erzeugt, um überschüssige Luft aus dem System zu treiben und zu. Luftblasen im hydraulischen System können einen erneuten.
Nehmerzylinder defekt: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen
Müssen Sie den Nehmer Ihres Autos wechseln, kann das unter Umständen teuer werden. Der Arbeitsaufwand für einen solchen Austausch ist nämlich hoch. Der Preis ist abhängig vom Modell Ihres Autos sowie den Arbeitskosten der Werkstatt.
Wie viel kostet ein Nehmerzylinder?
Abhängig von der Marke des Autos können die Ersatzteile recht teuer sein. Die Preisspanne ist sehr breitgefächert, so müssen Sie mit Kosten zwischen 20 und 150 Euro rechnen. Abhängig von der Automarke kann der Preis auch höher liegen.
Ein Nehmerzylinder für einen Hyundai Getz kostet zwischen 10 und 20 Euro. Für Marken wie Audi zahlen Sie im Durchschnitt 75 Euro und bei Mercedes-Benz bereits bis zu 100 Euro.
Sind andere Bauteile verschlissen, wie zum Beispiel die Dichtung, müssen diese auch ausgetauscht werden. Dafür können weitere Ausgaben auf Sie zukommen.
Es gibt auch die Möglichkeit mit Gebrauchteilen zu arbeiten. Diese Variante ist zwar ein wenig günstiger, jedoch müssen Sie hier den Zustand und die Qualität genau kontrollieren.
Wie viel kostet das Wechseln eines Nehmerzylinders?
Für die Reparatur eines defekten Kupplungszylinders fallen teilweise erhebliche Kosten an, denn es handelt sich dabei um einen aufwendigen und zeitintensiven Vorgang, der nur von Profis durchgeführt werden sollte.
Um den Nehmer zu wechseln, muss man oft zuerst das gesamte Getriebe ausbauen. Das beansprucht einiges an Arbeitszeit und lässt die Kosten steigen.
Anhängig von der Region und dem Automodell berechnet eine Autowerkstatt einen Stundensatz zwischen 100 und 150 Euro. Die reinen Arbeitskosten variieren stark und liegen schätzungsweise zwischen 100 und 1.000 Euro. Umso aufwendiger sich die Reparatur gestaltet, desto höher liegen die Kosten.
Für ein genaues, individuelles Angebot wenden Sie sich am besten direkt an einen Fachbetrieb.
Fazit
Ein kaputter Kupplungsnehmerzylinder kann gravierende Probleme währen der Fahrt verursachen. Er kann das Schalten deutlich erschweren und ein Sicherheitsrisiko darstellen. Wenn Sie laute Geräusche, Bremsflüssigkeit unter dem Auto oder ein Ruckeln beim Kuppeln bemerken, sollten Sie sich umgehend in eine Werkstatt begeben. Dort wird eine Fehlerdiagnose durchgeführt, durch die herausgefunden werden kann, welcher Teil der Kupplung nicht mehr funktionstüchtig ist. Ein neuer Zylinder kostet zwischen 20 bis 150 Euro. Abhängig von der Werkstatt müssen Sie für die Reparatur mit einem Stundensatz von circa 100 bis 150 Euro rechnen.