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Reifen / Felgen

Reifen wechseln und lagern: Kosten im Blick behalten und Geld sparen

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 26. Mai 2023
Lesedauer: 11 Minuten
© JaruekChairak / istockphoto.com

Ein sicherer Grip auf der Straße ist wichtig für die Fahrsicherheit und dabei spielt der regelmäßige Wechsel der Autoreifen eine entscheidende Rolle. Zweimal im Jahr müssen Sie Ihre Autoreifen tauschen, um bestens für Sommer oder Winter gerüstet zu sein. Beim Thema Reifenwechsel taucht automatisch auch die Frage auf: Wie kann man die nicht verwendeten Reifen am besten bis zum nächsten Wechsel einlagern? Daheim oder doch besser in der Werkstatt? Damit Sie für Ihren nächsten Werkstatttermin optimal informiert sind, haben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die Kosten und ein paar Spartipps zusammengestellt.

Alles auf einen Blick:

  • Beim Radwechsel wird das komplette Rad (Reifen inklusive Felge) getauscht, während beim Reifenwechsel nur der Reifen von der Felge abgezogen und ausgetauscht wird.
  • Regelmäßiger Rad- bzw. Reifenwechsel ist wichtig für die Fahrsicherheit.
  • Sie sollten – zumindest wenn Sie keine Allwetterreifen haben – mindestens zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, Ihre Reifen wechseln. 
  • Ein professioneller Radwechsel kostet je nach Werkstatt und Region zwischen 30 und 50 Euro, während der Preis für einen Reifenwechsel zwischen 35 und 90 Euro liegt.
  • Eine fachgerechte Lagerung kostet bis zu 50 Euro pro Halbjahr.

Reifen wechseln: Darauf müssen Sie achten

Die Reifen an Ihrem Auto sollten Sie zweimal im Jahr wechseln. Überlassen Sie diese Arbeit einer Autowerkstatt, kann der Profi gleich den Materialzustand Ihrer Reifen gründlich prüfen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Autoreifen den herrschenden Witterungsverhältnissen standhalten und Sie ohne Probleme auf vereisten oder überhitzten Straßen fahren können.

Warum ist der Reifenwechsel wichtig?

Der saisonale Radwechsel an Ihrem Auto und ein einwandfreier Zustand Ihrer Reifen sind wichtig für die Fahrsicherheit und die ideale Fahrleistung. Die richtigen Reifen für die jeweilige Jahreszeit sorgen für eine gute Haftung. Im Winter bieten Winterreifen bessere Fahrstabilität auf Schnee und Eis, während Sommerreifen dank einer härteren Gummimischung optimal für höhere Temperaturen geeignet sind. Eine gute Gesamtleistung Ihrer Autoreifen sorgt für eine optimale Kraftübertragung sowie einen effizienten Kraftstoffverbrauch.

Gibt es einen Unterschied zwischen Reifenwechsel und Radwechsel?

Beim Radwechsel werden die gesamten Räder, bestehend aus Reifen und Felgen, ausgetauscht. Dabei werden die kompletten Räder vom Fahrzeug demontiert und die saisonal passenden Räder eingebaut. Beim Reifenwechsel hingegen werden die Reifen selbst gewechselt, während die Felgen weiterhin am Auto verbleiben. Dies geschieht, wenn die Autoreifen abgenutzt sind und erneuert werden müssen, während die Felgen noch in gutem Zustand sind.

Wann sollten die Reifen gewechselt werden?

Reifen sollten zweimal im Jahr gewechselt werden. Im Allgemeinen sollten im Herbst Winterreifen montiert und diese im Frühjahr durch Sommerreifen ersetzt werden. Der Wechsel sorgt dafür, dass Ihr Fahrzeug bei unterschiedlichen Wetterbedingungen sicher fährt. Natürlich sollten Autoreifen auch gewechselt werden, wenn sie beschädigt sind oder das Profil abgefahren ist. Wenn Ihre Autoreifen bereits in die Jahre gekommen sind, sollten Sie diese beim jährlichen Reifenwechsel in der Kfz-Werkstatt vom Profi auf Mängel kontrollieren lassen. Achten Sie auf die sogenannte DOT-Nummer sowie die Herstellerangaben, denn nach etwa sechs bis acht Jahren sollten Sie sich am besten komplett neue Reifen anschaffen. Lassen Sie Ihre Autoreifen regelmäßig vom Profil prüfen. 

Was ist eine DOT-Nummer?
Eine DOT-Nummer ist eine einzigartige Seriennummer, die auf der Seitenwand eines Reifens zu finden ist. Die DOT-Nummer setzt sich aus 7 bis 13 Zahlen und Buchstaben zusammen. „DOT“ steht für „Department of Transportation“ und gibt Informationen über den Hersteller, den Herstellungsort, die Reifengröße und das Herstellungsdatum. Die Nummer ist wichtig, um das Reifenalter zu überprüfen.
Ein Stift zeigt aud die letzten Ziffern der DOT Nummer auf einem Autoreifen
Die letzten vier Ziffern geben Auskunft über das Reifenalter. Die ersten zwei Zahlen stehen für die Kalenderwoche und die letzten zwei Zahlen geben das Herstellungsjahr an. © supergenijalac / istockphoto.com

Welche gesetzlichen Bestimmungen müssen beim Reifenwechseln beachtet werden?

In Deutschland gibt es die sogenannte situative Winterreifenpflicht, die in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) Paragraf 2, Absatz 3a zu finden ist. Laut dieser müssen Sie dann auf Winterreifen wechseln, wenn winterliche Verhältnisse – Glätte, Eis, Schnee etc. – auf den Straßen herrschen. Einen fest definierten Zeitraum gibt es nicht. Das Reifenprofil muss zudem mindesten eine Tiefe von 1,6 Millimeter besitzen.

Winterreifen müssen zudem eine Kennzeichnung besitzen. Bislang waren Winterreifen und Ganzjahresreifen, die vor dem 1. Januar 2018 hergestellt wurden, durch die Kennzeichnung M+S (Matsch und Schnee) an der Reifenseite erkennbar. Reifen, die nach 2018 produziert wurden, müssen das Alpine-Symbol (Berg und eine Schneeflocke) tragen.

ACHTUNG:
Winterreifen und Ganzjahresreifen mit dem M+S Zeichen dürfen nur noch bis zum 30.09.2024 genutzt werden.

Fahren Sie im Winter mit Sommerreifen, dann müssen Sie bei der Autofahrt laut der StVO mit entsprechenden Einschränkungen zurechtkommen. Zudem kann Ihnen eine Geldstrafe drohen:

  • 60 Euro und 1 Punkt in Flensburg
  • 80 Euro und 1 Punkt in Flensburg bei Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer
  • 120 Euro und 1 Punkt in Flensburg bei Unfall
Wann müssen Allwetterreifen gewechselt werden?
Eine praktische Variante, um in jeder Jahreszeit sicher auf den Straßen unterwegs zu sein, sind Allwetterreifen bzw. Ganzjahresreifen. So entgehen Sie dem saisonalen Reifenwechsel. Ganz erspart bleibt Ihnen ein Termin in der Werkstatt natürlich nicht. Allwetterreifen sollten alle 3 bis 4 Jahre gewechselt werden.

Reifenwechsel Kosten

Wenn Sie den Reifenwechsel von einer Werkstatt durchführen lassen, hängt der Preis von verschiedenen Faktoren ab. Die Kosten können von Werkstatt zu Werkstatt und von Region zu Region unterschiedlich sein.

Welche Kostenfaktoren gibt es beim Reifenwechsel?

  • Standort der Werkstatt: Werkstätten in städtischen Gebieten können tendenziell höhere Preise verlangen als Werkstätten auf dem Land.
  • Art der Werkstatt: Markenwerkstätten sind in der Regel teurer als unabhängige Werkstätten.

Einige Werkstätten bieten zusätzliche Dienstleistungen an, die zu den Gesamtkosten beitragen können:

  • Reinigung der Reifen und/oder Felgen
  • Lagerung der Reifen und/oder Felgen
  • Achsvermessung und Spureinstellung
  • Auswuchtung 
  • allgemeine Reifenprüfung
  • neue Programmierung des RDKS (Reifendruckkontrollsystem)

Wie viel kostet ein Reifenwechsel?

Die durchschnittlichen Kosten für einen kompletten Radwechsel liegen circa zwischen 30 und 50 Euro. Die Kosten für einen Reifenwechsel sind aufgrund des größeren Arbeitsaufwands in der Regel höher. So müssen Sie für das Demontieren, Wuchten und Montieren 35 bis 90 Euro rechnen.

Teuer wird es, wenn Sie aufgrund von Verschleiß oder Materialschäden einen neuen Satz Reifen brauchen. Abhängig vom Automodell liegt der Preis für neue Räder zwischen 40 und 100 Euro pro Rad. In diesem Fall kann der Radwechsel mehr als 500 Euro kosten. Auch zusätzliche Dienstleistungen wie Achsvermessung oder Reinigung lassen den Preis steigen. Es ist ratsam, sich vor dem Wechsel mehrere Angebote von Fachbetriebe einzuholen und zu vergleichen.



Reifeneinlagerung Preise

Eine der Fragen, die bei der jährlichen Umstellung von Sommer- auf Winterreifen aufkommt, betrifft die Einlagerung der nicht verwendeten Reifensätze. Doch welche Kosten sind damit verbunden und lohnt es sich, die Reifen in einer Werkstatt einzulagern?

Welche Vorteile hat eine professionelle Reifeneinlagerung? 

Platzersparnis: Entscheiden Sie sich dafür, ihre Autoreifen professionell lagern zu lassen, haben Sie zu Hause viel mehr Platz. Haben Sie bisher die Reifen zu Hause im Keller oder der Garage eingelagert, können diese Fläche nun anderweitig genutzt werden.  

fachgerechte Einlagerung: Ihre Autoräder müssen unter optimalen Bedingungen gelagert werden, um die Leistungsfähigkeit so lang wie möglich zu erhalten. Ihre Autoreifen sollten weder Feuchtigkeit noch starker UV-Strahlung oder hohen Temperaturen ausgesetzt werden.

Bequemlichkeit: Es ist praktisch, wenn sich die Werkstatt um den Wechsel und auch die Einlagerung kümmert. So müssen Sie für den saisonalen Reifenwechsel nicht jedes Mal die schweren Reifen in Ihrem Auto verstauen und transportieren. 

Wartungsarbeiten: In der Regel reinigen Werkstätten die Räder, bevor sie eingelagert werden und kontrollieren z. B. den Luftdruck und die Profiltiefe. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer Werkstatt über das Serviceangebot.

Wie viel kostet es, Reifen einlagern zu lassen?

Die Kosten für die Reifeneinlagerung variieren je nach Region und Werkstatt. Auch die Dauer der Einlagerung beeinflusst die Gesamtkosten. In der Regel wird für eine Zeitraum von sechs Monaten, quasi bis zum nächsten Wechsel, abgerechnet. Die Preisspanne für das Einlagern beginnt bei circa 50 Euro pro Saison bzw. für die gesamten sechs Monate für einen Satz Räder. Manche Fachbetriebe bieten für den saisonalen Reifenwechsel Servicepakete an, in denen Sie ein Preisangebot für das Wechseln inklusive Lagern anbieten.

Holen Sie sich für eine genaue Kostenangabe am besten verschiedene Angebote von unterschiedliche Werkstätten ein.

Preise: Reifenwechsel und Reifeneinlagerung 

Kosten
Radwechsel30 – 50 Euro
Reifenwechsel (demontieren, montieren, auswuchten)35 – 90 Euro
neue Räder40 – 100 Euro pro Rad
Reifeneinlagerungab 50 Euro (pro Satz Räder / pro Saison)

Holen Sie sich für eine genaue Kostenangabe am besten verschiedene Angebote von unterschiedliche Werkstätten ein.

Tipps zur Kostensenkung beim Radwechseln

  • Angebote vergleichen: Holen Sie vor dem Radwechsel mehrere Angebote von verschiedenen Werkstätten ein und vergleichen Sie die Preise. Informieren Sie sich über vorteilhafte Komplettpaket für das Wechseln und Einlagern. 
  • selbst den Radwechsel durchführen: Wenn Sie über die nötigen Fähigkeiten und das richtige Werkzeug verfügen, können Sie den Radwechsel auch selbst durchführen und so die Arbeitskosten sparen.
  • selbst einlagern: Sie können Ihre Autoräder auch zu Hause lagern, wenn genug Platz vorhanden ist und können sich so die Kosten für die Einlagerung ebenfalls sparen. 
  • Reifenpflege für längere Haltbarkeit: Achten Sie auf eine regelmäßige Reifenpflege, wie das Überprüfen des Reifendrucks. Dadurch können Sie die Lebensdauer Ihrer Reifen verlängern. 


Fazit

Der Radwechsel und die Lagerung sind wichtige Aspekte der Fahrzeugwartung. Zwischen den beiden Bergriffen Radwechsel und Reifenwechsel gibt es einen Unterschied. Das Rad setzt sich aus dem Reifen und der Felge zusammen. Spricht man von einem Reifentausch, dann wird der Gummireifen von der Felge gezogen und ausgetauscht. In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. Dadurch ergibt sich circa alle 6 Monate ein saisonaler Reifenwechsel. Ausgenommen davon sind Alltwetterreifen. Ein fester Zeitpunkt für den Reifenwechsel ist nicht definiert. Das professionelle Lagern Ihrer Reifen kann sich lohnen, vor allem wenn zu Hause nicht ausreichend Platz vorhanden ist. Sie können Kosten sparen, wenn Sie Angebote vergleichen, den Radwechsel an Ihrem Fahrzeug selbst durchführen und eine gute Reifenpflege betreiben.

FAQs

  1. Wie oft sollte ich meine Reifen wechseln?
    In der Regel sollten Sie Ihre Autoreifen zweimal im Jahr wechseln, normalerweise alle sechs Monate, im Herbst und im Frühjahr. Die Faustregel von „von O bis O“ kann als Orientierung dienen: Von Ostern bis Oktober ist es Zeit für Sommerreifen und von Oktober bis Ostern sollten Sie auf Winterreifen umsteigen.
  2. Welche Autoreifen sind für den Winter am besten geeignet?
    Winterreifen und Allwetterreifen, die nach 2018 produziert wurden, müssen mit dem sogenannten „Alpine“-Symbol auf der Reifenseite gekennzeichnet sein. Daran erkennen Sie, dass die Autoreifen auch bei niedrigen Temperaturen und winterlichen Bedingungen die beste Leistung erbringen. Sie sind mit speziellen Profilen und einer weicheren Gummimischung ausgestattet, die besseren Grip auf Schnee und Eis bieten.
  3. Kann ich den Reifenwechsel selbst durchführen?
    Ja, wenn Sie über die nötigen Fähigkeiten und das richtige Werkzeug verfügen, können Sie den Reifenwechsel an Ihrem Fahrzeug selbst durchführen. Andernfalls ist es für die Fahrsicherheit ratsam, dies von einer professionellen Werkstatt erledigen zu lassen. Achten Sie auf eine sorgfältige Montage und darauf, dass Sie die Autoreifen in die korrekte Laufrichtung anbringen. Es ist auch empfehlenswert, die Reifen an der gleichen Position auf der Achse zu befestigen, um eine gleichmäßige Abnutzung zu gewährleisten. Überprüfen Sie nach der Montage auch den Luftdruck.
  4. Wie lange halten Reifen in der Regel?
    Die Lebensdauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Fahrweise, den Straßenbedingungen und der Reifenpflege. In der Regel halten Reifen etwa 40.000 bis 60.000 Kilometer. Nach 6 bis 8 Jahren sollten Sie in neue Reifen investieren.
  5. Wie lagere ich meine Autoreifen richtig?
    Die professionelle Reifeneinlagerung in einer Werkstatt ist optional, aber es lohnt sich, wenn Sie keinen geeigneten Platz haben und Ihre Autoreifen unter den richtigen Bedingungen lagern möchten. Wenn Sie Ihre Autoreifen zu Hause lagern möchten, sollten Sie einen dunklen, trockenen und kühlen Ort wählen.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.