Elektroautos gelten als umweltfreundlichere Alternative zu Benzin- und Dieselautos, da sie weniger CO2-Ausstoß beim Fahren ausstoßen. Sie sind damit ein wichtiger Bestandteil der deutschen Klimapolitik. Die E-Mobilität soll daher in den nächsten Jahren noch mehr an Fahrt aufnehmen. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, von einem Verbrennermotor auf einen Pkw mit Elektromotor umzusteigen, sollten Sie sich unter anderem mit dem Wartungsaufwand und den damit verbundenen Kosten auseinandersetzen. Denn auch Elektroautos müssen regelmäßig inspiziert werden.
Alles auf einen Blick:
- Im Vergleich zu einem Verbrennerfahrzeug ist ein Elektroauto mit weniger anfälligen Teilen ausgestattet, was zu geringeren Wartungskosten führt.
- Elektroautos brauchen beispielsweise keinen Ölwechsel, haben keine Zündkerzen und keine Bremsen, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen, was Kosten einspart.
- Die Kosten für den Service können je nach Hersteller, Modell und Wartungsart variieren und liegen im Schnitt zwischen 100 und 300 Euro.
- OTA-Technologie (Over-the-Air) ermöglicht es, Software-Updates und Diagnosen drahtlos durchzuführen, um die Leistung der Batterie und die Funktionalität des Fahrzeugs zu optimieren.
Warum muss ein Elektroauto zum Service?
Im Gegensatz zu Benziner- und Diesel-Fahrzeugen besitzen Elektroautos weniger bewegliche Bestandteile. Anfällige Komponenten wie Getriebe, Keilriemen und Zündkerzen gibt es im E-Auto nicht, weshalb die Inspektion eines elektrisch betriebenen Autos mit niedrigen Wartungskosten verbunden ist.
Das bedeutet jedoch nicht, dass eine regelmäßige Inspektion nicht notwendig ist. Auch bei einem Elektrofahrzeug müssen zum Beispiel der Elektromotor, die Klimaanlage, die Bremsen, der Wechselrichter, die Reifen und das integrierte Ladegerät auf ihre Leistungsfähigkeit getestet werden. Es ist wichtig, diese Kontrollen einem Fachbetrieb zu überlassen, da dies nicht nur zu einer längeren Lebensdauer des Fahrzeugs beiträgt, sondern auch erheblich zur eigenen Fahrsicherheit.
Was muss beim Elektroauto gewartet werden?
Elektrik und Elektronik
Immer mehr Technik im Auto funktioniert heute nicht mehr manuell, sondern mittels Elektrik oder Elektronik. So gibt es beispielsweise kaum noch eine richtige Handbremse, sondern lediglich einen Knopf, der betätigt wird. Doch diese Bauteile können Störungen aufweisen und sollten daher regelmäßig im Auge behalten werden, da sie maßgeblich der Sicherheit dienen können.
Bremsen
Zuverlässige Bremsen sind ausschlaggebend für die Fahrsicherheit. Die Bremsen in Elektroautos bestehen ebenfalls aus verschiedenen Teilen und müssen daher regelmäßig überprüft und je nach Verbrauch erneuert werden. Jedoch ist der Bremsverschleiß bei Elektrofahrzeugen aufgrund der Rekuperation um einiges geringer als bei einem herkömmlichen Ottomotor.
Reifen
Generell müssen Reifen hohen Belastungen standhalten, daher ist eine regelmäßige Kontrolle relevant. Der einwandfreie Reifenzustand trägt außerdem auch zu einem effizienten Fahren bei. Zudem muss die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern eingehalten werden. E-Auto-Modelle besitzen im Vergleich zu Diesel oder Benzinern ein viel höheres Eigengewicht. Das liegt vor allem an der Batterie, die das schwerste Bauteil ist. Das wirkt sich natürlich auch auf die Reifen aus, weshalb sie ebenfalls regelmäßig begutachtet werden sollten.
Elektromotor und E-Auto-Akku
Die wiederaufladbare Batterie ist zusammen mit dem Elektromotor das Herzstück und sollte daher ebenfalls sorgfältig geprüft werden. Hier kontrollieren die Experten in der Autowerkstatt zum Beispiel die elektrische sowie die mechanische Leistungsfähigkeit des Lithium-Ionen-Akkus. So soll die Energieeffizienz gewährleistet werden.
Klimaanlage / Luftfilter
In der Regel gilt die Wartung einer Klimaanlage bei Fahrzeugen nicht zu den Standardaufgaben bei einer Inspektion. Zur Sicherheit sollten Sie bei Ihrem Termin in der Werkstatt explizit die Prüfung Ihrer Anlage verlangen. Für eine reibungslose Funktion ist es wichtig, dass die Verbindungsschläuche dicht sind.
Elektroauto Wartung: Zeitpunkt und Ablauf
Die regelmäßige Wartung von E-Autos ist ein wichtiger Aspekt, um die Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge zu gewährleisten. Der Wartungsintervall kann je nach Hersteller, Modell und Verbrauch variieren.
Wie oft muss ein Elektroauto zum Service?
Die meisten Hersteller schreiben eine E-Auto Inspektion vor, die dringend erfolgen sollte, damit die Herstellergarantie nicht erlischt. Der Autohersteller Volkswagen empfiehlt für den e-Golf beispielsweise einen Service nach 30.000 Kilometern. Das Wartungsintervall von einem Elektrofahrzeug ist jedoch abhängig vom Hersteller und dem Modell des Autos. Im Schnitt sollte mindestens alle zwei Jahre eine sorgfältige Wartung stattfinden. Eine verlässliche Auskunft über das richtige Zeitintervall kann Ihnen das Benutzerhandbuch Ihres Elektroautos geben.
Wie läuft eine Elektroauto Inspektion ab?
Eine Inspektion eines E-Autos besteht aus einer Reihe von Schritten und Überprüfungen, um sicherzustellen, dass das Auto in einem guten Zustand ist und ordnungsgemäß funktioniert. Ein qualifizierter Kfz-Mechaniker wird eine äußere und innere Sichtprüfung durchführen und prüft danach die Batterie, die Reifen, den Unterboden, die Beleuchtung sowie die Elektronik und auf Wunsch auch die Funktionsfähigkeit der Klimaanlage.
Darüber hinaus gibt es in modernen Fahrzeugen und E-Auto-Modellen die sogenannten Over-the-Air-Updates (OTA). Dadurch ist es zum Beispiel möglich, Live-Diagnosen der E-Auto-Batterie, Fehlerbehebung, Analysen des Akkus, Software-Updates aus der Ferne an Ihrem Fahrzeug durchzuführen. Außerdem ist es hilfreich, Ihr E-Auto auf dem aktuellen Stand zu halten und Sie rechtzeitig auf mögliche Defizite hinzuweisen. Natürlich ersetzt die Technologie nicht den Termin in einer Werkstatt, denn wenn gravierende mechanische Probleme vorliegen und Bauteile ausgetauscht werden müssen, kann nur ein Profi weiterhelfen.
Wie der Service abläuft, richtet sich nach dem Auto und dem jeweiligen Hersteller. Wir möchten nachfolgend einige Beispiele benennen:
Hersteller | Wartungsarbeiten |
Volkswagen(e-Golf und e-up!) | Service alle 30.000 Kilometer (Wechsel des Innenraumfilters)Wartung nach 60.000 Kilometern oder drei Jahren (Kontrolle der Bremsen und Auffüllen der Bremsflüssigkeit)ID.3 Modell: Service alle zwei Jahre (Auffüllen der Bremsflüssigkeit und Wechsel des Innenraumfilters)Volkswagen bietet grundsätzlich auch Fernwartungen bzw. Over-the-Air-Updates an |
Kia | alle 12 Monate (allgemeine Kontrolle der Karosserie) |
Renault | alle 12 Monaten zweiter Service: Wechsel von Innenraum- und Pollenfilter, Kontrolle der Bremsen |
Nissan | alle 12 Monate zweiter Service: Filterwechsel etc. |
Mercedes | Inspektionen durch OTA möglich |
Smart | Inspektion jedes Jahr oder nach 20.000 Kilometern |
Tesla | OTA-Fernwartungen möglich, um Softwareprobleme zu behebenService alle zwei Jahre empfohlen, aber nicht vorgeschrieben |
Wie unterscheiden sich der Service am E-Auto im Vergleich zu einem Verbrenner?
Die Wartungen von Verbrennern und E-Autos unterscheiden sich vor allem hinsichtlich des Arbeitsumfangs. Bei einem Benziner und Diesel gibt es viel mehr Bauteile, die besonders wartungsintensiv sind und daher schneller verschleißen können. So müssen beispielsweise das Getriebe, der Motor oder die Bremsen regelmäßig kontrolliert werden. Auch ein Ölwechsel muss in bestimmten Abständen durchgeführt werden, damit der Verbrennermotor sauber und effizient arbeitet. Ein großer Kosten- und Arbeitsaufwand ist auch mit einer defekten Kupplung verbunden. Das fällt bei einem E-Fahrzeug jedoch weg.
Einige dieser Bauteile sind in einem E-Auto nicht vorhanden. So gestaltet sich der Check-up viel schneller, günstiger und ohne großen Aufwand. Teilweise ist sogar eine Fernwartung möglich. Diese kommt jedoch nur infrage, wenn es sich um ein Softwareproblem handelt, das durch ein Update aus der Ferne behoben werden kann.
Kosten E-Auto Inspektion
Elektrisch betriebene Fahrzeuge sind nicht nur besonders energieeffizient, sondern sind auch weniger wartungsanfällig als Benziner und Diesel. Niedriger Wartungsaufwand bedeutet somit auch keine hohen Kosten.
Welche Faktoren bestimmen die Kosten?
Wie hoch die Wartungskosten für E-Autos im Allgemeinen ausfallen, ist pauschal nur schwer zu beantworten, denn diese hängen von unterschiedlichen Faktoren ab:
- Verschleißteile
Die Wartungskosten ergeben sich unter anderem daraus, wie viele Verschleißteile erneuert werden müssen und was diese kosten. Der Austausch des Innenraumfilters ist natürlich deutlich günstiger als die Erneuerung der Bremsen.
- Wartung von Teilen
Wichtige Bestandteile wie der Motor sollten regelmäßig gewartet werden. Der Preis richtet sich dabei vor allem nach dem Hersteller, dem E-Auto-Modell und dem Verbrauch.
- Hersteller
Während der Service bei einigen Herstellern recht teuer ist, gibt es auch Hersteller, die mit günstigen Wartungskosten punkten. Bei Renault, Kia oder Nissan zahlen Sie beispielsweise weniger als bei Tesla oder Mercedes.
- Arbeitszeit
Auch die Region, die Werkstatt sowie die Arbeitszeit beeinflussen den Preis für die E-Auto Inspektion. Je länger diese dauert und je mehr Mitarbeiter daran beteiligt sind, desto höher werden die Kosten ausfallen.
Wie teuer ist der Service beim E-Auto?
Die genauen Kosten hängen am Ende natürlich von dem Automodell, dem Hersteller, dem Verbrauch und dem Arbeitsaufwand zusammen. Im Schnitt liegt der Preis zwischen 100 und 300 Euro. Beim Kostenvergleich zwischen dem Service bei einem Verbrenner und einem E-Auto ist die Arbeit an einem Benziner oder Diesel teurer. Dies hängt damit zusammen, dass weniger Bauteile vorhanden sind, die verschleißen.
Kostenvergleich: E-Auto kleine Inspektion
Hersteller | Wartungkosten |
VW | 250 – 300 Euro |
Renault | ab 250 Euro |
Kia | 100 bis 250 Euro |
Nissan | 100 bis 150 Euro |
Mercedes-Benz | 250 bis 500 Euro |
Tesla | ab 500 Euro |
Beispielrechnung für die Wartung eines VW e-up!
Position | Preis |
Arbeitskosten | 110 Euro |
Schiebedach Service | 15 Euro |
Bremsflüssigkeit Material | 25 Euro |
Bremsflüssigkeit wechseln | 35 Euro |
Innenraumfilter Material Arbeitsleistung | 25 Euro |
Innenraumfilter wechseln Arbeitsleistung | 25 Euro |
Gesamtkosten | 235 Euro |
Die Kosten können stark abweichen, daher sollten Sie sich für eine individuelle Kostenrechnung am besten an einen Fachbetrieb wenden. Nach der ersten kleinen Inspektion können die Wartungskosten steigen, da gegebenenfalls umfangreichere Aufgaben durchgeführt werden müssen. So ist es nach einem gewissen Verbrauch notwendig, die Bremsflüssigkeit oder den Luftfilter auszutauschen.
Wartungskosten im Vergleich: Verbrenner vs. Elektrofahrzeug
Eine kleine Autoinspektion an einem Verbrenner kann zwischen 200 und 400 Euro kosten, während der Preis für eine große bei bis zu 800 Euro liegen kann. Für E-Autos müssen Sie für einen professionellen Service zwischen 100 und 300 Euro zahlen. Wobei eine große Wartung abhängig vom Hersteller, Automodell und Aufwand ebenfalls schnell mehr als 500 Euro kosten kann. Ein Autowerkstatt kann Ihnen am besten Auskunft über die genauen Kosten geben.
Wartungsart | Verbrennerauto (durchschnittliche Kosten) | Elektroauto(durchschnittliche Kosten) |
Ölwechsel (pro Jahr, ab 15.000 km) | 100 – 200 Euro | (nicht erforderlich) |
Bremsbeläge | 200 – 400 Euro | 100 – 200 Euro |
Zündkerzen | ab 100 Euro | (nicht erforderlich) |
Batterie / Akku Austausch (Lebensdauer) | 100 – 300 Euro | ab 5.000 Euro |
Software-Updates (pro Update) | 0 bis 250 Euro | ab 200 Euro |
Reifenwechsel | ab 50 Euro | ab 50 Euro |
Inspektion (pro Jahr) | 200 – 400 Euro | 100 – 300 Euro |
Fazit
Elektroautos haben weniger anfällige Teile, was zu geringeren Wartungskosten führt. Die Kosten hängen vom Hersteller, Modell und Art der Wartung ab und liegen im Durchschnitt zwischen 100 und 300 Euro. Die Inspektion umfasst die Überprüfung von Verschleißteilen wie Batterie und Reifen sowie die Kontrolle von Elektrik und Elektronik. Dank der Over-the-Air-Technologie (OTA) können Software-Updates und Diagnosen drahtlos durchgeführt werden, um die Leistung und Funktionalität des Fahrzeugs zu optimieren. Obwohl Elektrofahrzeuge weniger bewegliche Teile besitzen, ist eine regelmäßige Inspektion dennoch wichtig, um die Fahrsicherheit und die Lebensdauer des Fahrzeugs zu gewährleisten.