Wie auch bei der Automarke in der Standardausführung, ist das Mercedes Tuning eine besondere Klasse für sich. 1967 gründete sich das eigene Aufrüstungswerk AMG, das sich auf das Tuning von Mercedes-Benz-Modellen spezialisierte.
In den 1960ern setzte AMG den 300 SEL 6.3 im Motor-Sport ein. Viele andere Modelle folgten, die von maßgeblichen Errungenschaften in Fahrzeugtechnik und Eigenbau geprägt waren. 1992 folgte ein DTM-Sieg, der maßgeblich durch die AMG-Werkstatt ermöglicht wurde. Die Begeisterungswelle über Mercedes Tuning sorgte für große Nachfrage im Privatbereich. Seit 2004 baut AMG nunmehr eines der leistungsstärksten Kleinserienfahrzeuge – den Mercedes-Benz R230. Der V12-Biturbo-Motor mit 6 Litern Hubraum und 450 kW (612 PS) bringt einen Drehmoment von 1200 Nm. Dadurch wurde unter anderem das SLK Tuning beflügelt.
Natürlich spricht man im Motorsport von Meistertuning, jedoch ist es im Privatbereich, rein technisch gesehen, das gleiche. Die Mercedes Tuning Teile werden modifiziert und erweitert, um höchstmögliche Leistungen zu erzielen. Dabei reicht es nicht aus, nur den Motorblock zu frisieren, sondern man muss zusätzlich Fahrwerk und Kraftübertragung verändern, um für genügend Fahrzeugkontrolle zu sorgen. Wer viel Kraft und Leistung entfesselt, muss sie auch kontrollieren können. Das ist einer der Leitfäden des Tunings – auch bei AMG.
Testfahrt des neuen Mercedes AMG GT3 2011 auf dem Eurospeedway Lausitz.
Mercedes Tuning aus dem Hause AMG und Brabus
AMG bietet umfassende Leistungssteigerung des Antriebs an. Beispielsweise wurden früher verschiedene Tuningstufen angeboten. Am Beispiel eines 280E (W123/1977) erhöhte sich die Leistung um 40 – 45 PS, indem man
- die Zylinderköpfe veränderte,
- die Brennräume vergrößert und ausgelitert hatte,
- die Kanäle ausgefräst und poliert wurden,
- die Ventile und
- der Schlepphebel erleichtert wurden,
- die serienmäßige Nockenwellen durch die von AMG ausgetauscht wurde,
- die Auspuffkrümmer und das Saugrohr wurden modifiziert,
- die Zündung neu justiert wurde und
- der Luftfilter einen verbesserten Schnorchel bekam.
Während in der Vergangenheit nur einzelne Komponenten in der Werkstatt getunt bzw. weiterentwickelt wurden, betreibt AMG heute die Entwicklung von Motoren sowie von kompletten Fahrzeugen. Selbst das Smart-Tuning haben sie für sich entdeckt. Prunkstück von AMG ist dieses Jahr der neue GT3. Die Straßenversion hat 571 PS mit einer Höchstgeschwindigkeit von 317 km/h, Kostenpunk: 177.310 Euro.
Tuning findet aber auf gleiche Weise außerhalb der AMG-Gefilde statt. Es gibt auch zahlreiche andere Unternehmen, die sich erfolgreich beim Mercedes Tuning etabliert haben, beispielsweise das Brabus Unternehmen in Bottrop. Das Modell Bullit forcierte in etlichen Mercedes Tuning Magazinen mit einem Hubraum von 6233 ccm, einem Maximaldrehmoment von 1320 Nm und 537 kW (730 PS).
Mercedes Tuning – ein optischer Blickfang
Nicht nur die Motorleistung ist ein wichtiger Aspekt des Tunings, sondern ebenso die individuelle Optik. Besitzt man nun ein sehr hoch motorisierten Mercedes, soll er auch dementsprechend aussehen – die Leistung und Kraft soll sich im Look widerspiegeln. Mercedes Tuning setzt auf ein innovatives Design, eine schlagkräftige Linie und gutes Aussehen der Teilkomponenten. Das Exterieur und Interieur soll aufgewertet werden, beispielsweise durch Front- und Heckspoiler aus Carbon, Türzierleisten oder einem Heckdiffusor aus Sichtcarbon. Die Verarbeitung von Edelhölzern im Innenraum ist ein beliebtes Mittel, das Fahrzeuginnere aufzuwerten. Es gibt etliche Bereiche mehr, um einen Mercedes zu einem besonderen zu machen. Ein Tuning-Katalog bietet viele Designs und Ausstattungselemente. Das, was letzten Endes zählt, ist nicht einer von vielen zu sein.
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