Jeder Bike-Liebhaber träumt von einer Leistungsverbesserung seiner Maschine. Auto-Werkstatt.de hat sich mit den Möglichkeiten des Tunings im Bereich der Motorrad-Technik befasst und erläutert im Folgenden mögliche Maßnahmen, Risiken und gesetzliche Vorgaben. Ein Schwerpunkt soll hierbei auf der Modifikation des Motors und des Fahrwerks liegen. Vorsicht gilt vor allem bei günstigen, aber gefährlichen Maßnahmen.
Zum weiten Feld des Fahrzeugtunings gehört neben dem beliebten Tuning des Automobils auch das Tuning von motorisierten Zweirädern. Dieses betrifft ebenso wie beim Auto sowohl das äußere Erscheinungsbild der Maschine als auch die Fahrzeugleistung. Genauso wie beim Auto-Tuning birgt die technische und optische Modifikation des motorisierten Zweirads gewisse Risiken und unterliegt daher strengen Vorgaben. Regel Nummer eins ist hierbei definitiv, dass Veränderungen an Bremsen, Reifen, Motor & Co. ausschließlich von einem Profi durchgeführt werden sollten!
Besteht bei Ihnen der Wunsch nach technischer Verbesserung Ihres Motorrads, so sollten Sie also in jedem Fall eine Kfz-Werkstatt Ihres Vertrauens aufsuchen, um die Veränderungen durchführen zu lassen. Nur so können Sie sichergehen, dass alle am Motorrad montierten Tuning Teile fest und sachgemäß verarbeitet werden und Ihre Sicherheit zu 100% gewährleistet ist. Doch der Gang zum Experten ist alles andere als eine persönliche Entscheidung, denn er ist fest vorgeschrieben. Alle Veränderungen am Bike müssen – gerade wenn sie nicht von einem Spezialisten durchgeführt wurden – von einem Sachverständigen abgenommen werden. Dieser überprüft die Qualität der im Fachhandel erworbenen Tuning-Teile sowie deren sachgemäße Montage. Er beurteilt, ob das Tuning den gesetzlichen Rahmen nicht überschreitet, und stellt die entsprechenden Dokumente darüber aus. Diese sind vom Fahrer von nun an neben den Fahrzeugpapieren bei jeder Fahrt mitzuführen und auf Anfrage bei Verkehrskontrollen vorzulegen.
Motorrad Tuning durch Hubraumvergrößerung
Das Tuning eines motorisierten Zweirads kann ganz unterschiedliche Aspekte betreffen. So können die Kupplungsleitungen und Bremskabel ausgetauscht werden, sodass sie optisch den Vorstellungen des Besitzers entsprechen. Auch Veränderungen des Sounds sind möglich, beispielsweise durch die Verwendung von Sportauspuffen mit passenden Endschalldämpfern. Der herkömmliche Bremszug kann darüber hinaus durch eine moderne Hydraulikbremse ersetzt werden.
Der gröbste technische Eingriff beim Tuning des Motorrads ist wohl das umgangsprachlich als „Frisieren“ bezeichnete Motor-Tuning. Hierbei geht es primär darum, die Leistung des Motors zu verbessern. Zentral ist dafür die Vergrößerung des Hubraumes, sodass ein erhöhter Luftliefergrad erreicht wird. Dieser bedingt, dass mehr brennbares Gemisch im Zylinder vorhanden ist, wodurch die Leistungskurve erhöht wird. Der Richtwert der Leistungsverbesserung beträgt hierbei bei 10% Vergrößerung des Hubraumes in etwa 8-10% mehr Leistung. Diese Methode unterscheidet sich je nach Produkt – so sind beim BMW Motorrad Tuning andere Dinge zu beachten, als beim Tunen einer Honda Maschine.
Das beim Auto-Tuning weitverbreitete Chiptuning des Motors ist bei Motorrädern noch nicht ganz so weit verbreitet. Es ist jedoch möglich und wird von den Experten ebenso zuverlässig durchgeführt wie eine Hubraumvergrößerung. Über das Tuning des Steuerchips lässt sich außerdem der Kraftstoffverbrauch nachhaltig reduzieren.
Hubraumvergrößerung durch Modifikation der Zylinderbüchse
Eine Möglichkeit der Vergrößerung des Hubraumes ist die Modifikation Zylinderbüchse, in der die Kolben laufen. Diese darf jedoch nicht zu dünn werden, da sich sonst die Laufbahn verzieht. Moderne Motoren verfügen oftmals jedoch über keine eigentliche Laufbüchse. Eher laufen die Kolben über Bohrungen direkt im Zylinder. Hier würde ein Aufbohren zu mehr Hubraum führen. Danach müsste jedoch auch die Beschichtung erneuert werden, was die Kosten des Tunings erheblich erhöht.
Hubraumvergrößerung durch Verbesserung des Kurbelwellenhubs
Nur wenig aufwendiger ist die Erhöhung des Hubraums durch eine Verbesserung des Kurbelwellenhubs. Diese Maßnahme darf ausschließlich von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, da der Kolben ausgewechselt werden muss bzw. Mitunter kürzere Kolben verwendet werden müssen. Geschieht dies nicht, wird der Zylinder angehoben und es müssen entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Weitere Möglichkeiten des Motortunings sind die Verdichtungserhöhung, das Optimieren des Ladungswechsels, die Liefergraderhöhung, die Minimierung von Reibungsverlusten sowie die Bauteiloptimierung.
Fahrwerk Tuning am Motorrad
Eine weitere beliebte Möglichkeit des Motorrad Tunings ist das Tuning des Fahrwerks. Diese Methode ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn günstige Maßnahmen wie der Verbau von Kegelrollenlagern im Lenkkopf, die Verwendung einer Kastenschwinge oder das Versteifen des Rahmens ziehen oftmals den Effekt des sogenannten Pendelns nach sich. Bei höheren Geschwindigkeiten lässt sich die Maschine nicht mehr so einfach kontrollieren und die Unfallgefahr erhöht sich erheblich.
Kontrolle des Lenkkopflagers
Lenkköpfe mit unrunden Lagerschalen, in denen Kegelrollenlager verbaut wurden, sollten durch einen Fachmann korrigiert werden. Gegebenenfalls muss auch in Erwägung gezogen werden, die Kegelrollenlager durch ältere Kugellagermodelle ersetzen zu lassen. Letztere sind unempfindlicher gegen Verformungskräfte im Lenkkopf, die die leistungsstarken runden Kegelrollenlager oval verformen. Kostengünstiger ist darüber hinaus die Verwendung von Untermaßlagern, die in den Lenkkopf eingeklebt werden.
Tuning des Rahmens
Bei älteren Modellen, die bereits länger in Betrieb sind, lohnt es sich, den Rahmen vom Fachmann ausbessern zu lassen. Oftmals führen ausgeleierte Anschlussstellen zu einer Minderung der Leistungsfähigkeit. So weiten sich beispielsweise die Bohrungen der Schwingachse mit der Zeit, sodass ein nachteilhafter Spielraum entsteht. Darüber hinaus verziehen sich die zwei Bohrungen der Achse, wodurch diese sich nach und nach verbiegt. Um dieses Problem zu beheben, wird der Experte den Rahmen der Maschine auf ein Bohrwerk spannen, zum Lenkkopf hin ausrichten und so die Geometrieabweichungen korrigieren. Anschließend wird die Bohrung der Achsaufnahme korrigiert, sodass sich der Spielraum so weit wie möglich verringert.
Weitere Möglichkeiten der Fahrwerksverbesserung sind Modifikationen der Schwingenlagerung, der Radachsen und Lager sowie ein Reifenwechsel bzw. die Korrektur des Luftdrucks im Reifen.
Die Möglichkeiten, ein Motorrad zu tunen bzw. tunen zu lassen sind also unerschöpflich – bedürfen aber umfassendem Know-how und fachlichem Sachverständnis. Auto-Werkstatt.de hilft Ihnen dabei, eine Kfz-Werkstatt in Ihrer Nähe zu finden, die die notwendigen Maßnahmen an Ihrem Motorrad durchführt. Über unser Kontakt-Formular können Sie kostenfrei mit Experten Kontakt aufnehmen und Antworten auf Ihre Fragen erhalten. Entscheiden Sie sich im nächsten Schritt für eine Werkstatt, der Sie Ihr Vertrauen schenken wollen. Diese wird sich ihrer BMW-, Honda- oder jeder weiteren Maschine gerne annehmen und sie mit verbesserter Leistung mit größten Sicherheitsstandards in Ihre Hände zurückgeben.