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Rund ums Motorrad

Wie wird die Bremsflüssigkeit eines Motorrads richtig gewechselt?

Auto-Werkstatt.de Team
Verfasst von Auto-Werkstatt.de Team
Zuletzt aktualisiert: 28. März 2019
Lesedauer: 5 Minuten

Die Bremsflüssigkeit im Motorrad muss regelmäßig gewechselt werden – das wissen die meisten Fahrer. Aber wie oft und weshalb ist dies nötig? Erfahren Sie bei Auto-Werkstatt.de, wie die Bremsflüssigkeit im Motorrad gewechselt wird!

Ebenso wie bei Autos muss auch bei Motorrädern die Bremsflüssigkeit regelmäßig gewechselt werden. Nur so kann das Bremssystem des Motorrads funktionsfähig gehalten werden, was insbesondere durch die hohen Geschwindigkeiten von Motorrädern enorm wichtig ist – eine funktionierende Bremse und eine regelmäßig gewechselte Bremsflüssigkeit sorgen für die Sicherheit des Motorradfahrers und der anderen Verkehrsteilnehmer.

Aufgaben der Bremsflüssigkeit

Die Bremsflüssigkeit unterliegt durch ihre besonderen Aufgaben im Motorrad einem hohen Verschleiß, der dazu führt, dass die Bremswirkung nach und nach schlechter wird. Diese Flüssigkeit besteht heutzutage in der Regel aus Polyglykolverbindungen und dient in erster Linie dazu, die Kraft des Fußes auf das Pedal zur Radbremse zu übertragen – in Zusammenarbeit mit den Bremsschläuchen und dem Bremskraftverstärker fährt das Motorrad dadurch langsamer oder kommt zum Stillstand. Ähnlich wie Motoröl besitzt die Bremsflüssigkeit außerdem eine Schmierfunktion.

Wieso und wann muss die Bremsflüssigkeit des Motorrads gewechselt werden?

Durch diese Aufgaben wird die Bremsflüssigkeit sehr stark beansprucht, denn bei der Funktion als Schmiermittel werden zum Beispiel Rückstände aufgenommen, die die Flüssigkeit verunreinigen. Dies macht sich nach einiger Zeit bemerkbar: Alte und verbrauchte Bremsflüssigkeiten sehen grau, manchmal sogar schwarz aus. Darüber hinaus muss die Bremsflüssigkeit im Motorrad aus einem weiteren Grund gewechselt werden: Im Laufe der Zeit nimmt sie immer mehr Wasser aus der Umgebung auf. Als Folge kann die Flüssigkeit aufgrund der hohen Temperaturen am Motorrad anfangen zu kochen und es können sich Luftbläschen bilden, denn das Wasser setzt die Siedetemperatur herab. So wird wiederum die Leistungsfähigkeit der Bremse eingeschränkt, da die Luftblasen den Druck nicht übertragen können – die Gefahr eines Unfalls wird erheblich erhöht.

Anders als in Autos muss die Bremsflüssigkeit in einem Motorrad meistens einmal im Jahr gewechselt werden. Dies ist zum einen in der meist sehr viel höheren Beanspruchung begründet: Motorräder werden in der Regel schneller gefahren als die meisten Autos, wodurch natürlich auch die Bremsen einer stärkeren Belastung unterliegen. Zudem werden Motorräder in der Regel überwiegend bei wärmeren Temperaturen gefahren und bleiben im Winter größtenteils ungenutzt – auch hier empfiehlt sich zu Beginn der Saison ein Wechsel der Bremsflüssigkeit, um sicherzustellen, dass das Bremssystem reibungslos funktioniert. Grundsätzlich sind die Wechselintervalle zum größten Teil von der Fahrweise und der Häufigkeit der Nutzung abhängig – wer das Motorrad stark beansprucht, muss auch die Bremsflüssigkeit häufiger wechseln.

Welche Bremsflüssigkeit muss eingefüllt werden?

Ähnlich wie bei den anderen wichtigen Flüssigkeiten wie dem Motoröl oder der Kühlflüssigkeit muss auch beim Wechsel der Bremsflüssigkeit im Motorrad auf das passende Produkt geachtet werden. Ähnlich wie beim Auto wird auch beim Motorrad zwischen den verschiedenen DOT-Klassifikationen unterschieden.
DOT steht dabei für das „Department Of Transportation“, das die Bremsflüssigkeiten in international anerkannte Bereiche von 3 bis 5 einteilt. Diese Ziffer gibt Auskunft über die Siedetemperatur, den Nasssiedepunkt sowie die Viskosität, also darüber, wie zähflüssig die Flüssigkeit ist. Für die meisten Motorräder wird DOT 4 verwendet, das eine Siedetemperatur von etwa 230 Grad Celsius besitzt. Bremsflüssigkeit der Klassifikation DOT 5 wird häufig in amerikanischen Modellen eingesetzt, während DOT 3 eher als veraltet gilt und kaum noch verwendet wird.

So wird die Bremsflüssigkeit beim Motorrad gewechselt

Wenn die Bremsflüssigkeit im Motorrad gewechselt werden soll, empfiehlt es sich in jedem Fall, das Fahrzeug zu einer versierten Werkstatt zu bringen. Der Fachmann überprüft zuerst die vorhandene Bremsflüssigkeit und nimmt dazu den Deckel des Behälters ab. Die alte Flüssigkeit wird dann abgesaugt und der Behälter sorgfältig von eventuellen Rückständen gereinigt. Im Anschluss wird die neue Flüssigkeit eingefüllt und der Behälter wieder verschlossen.
In der Regel übernimmt Ihre Werkstatt nicht nur den Wechsel der Bremsflüssigkeit im Motorrad, sondern entlüftet es danach auch. Dabei werden Luftblasen in der Anlage gelöst, die die Leistung der Bremse beeinträchtigen könnten und die sich im Laufe der Zeit bilden. Über das Ablassventil wird die Luft abgelassen.

Vertrauen Sie bei Arbeiten am Bremssystem immer auf eine professionelle Werkstatt – die Bremse ist einer der wichtigsten Bestandteile eines Fahrzeugs und nur, wenn diese hundertprozentig funktioniert,

Fazit

Auch bei einem Motorrad muss die Bremsflüssigkeit in regelmäßigen Abständen gewechselt werden, denn im Laufe der Zeit verliert diese Flüssigkeit durch Alters- und Verschleißerscheinung immer mehr ihre Leistungsfähigkeit. Durch die Aufnahme von Wasser aus der Umgebung bilden sich Luftbläschen und der Siedepunkt wird herabgesetzt, wodurch die Bremse nicht mehr zeitnah oder nur noch schwach reagieren kann. Deshalb sollten Sie die Bremsflüssigkeit Ihres Motorrads einmal im Jahr wechseln lassen – dies sollte in einer professionellen Werkstatt erfolgen, denn nur hier können Sie sichergehen, dass der Austausch der Flüssigkeit ordnungsgemäß erfolgt und die Bremse wie vorgesehen funktioniert.

Über unsere*n Autor*in
Auto-Werkstatt.de Team
Auto-Werkstatt.de ist das Branchenverzeichnis für Kfz-Werkstätte und Kfz-Mechatroniker. Die Redaktion von Auto-Werkstatt.de erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen rund ums Auto.