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Tuning

Chiptuning ist das Resultat der Globalisierung

Auto-Werkstatt.de Team
Verfasst von Auto-Werkstatt.de Team
Zuletzt aktualisiert: 28. März 2019
Lesedauer: 4 Minuten
Das Chiptuning umfasst verschiedene Manahmen zur Steigerung der Motorleistung. © Auto-Werkstatt.de

Chiptuning ist ein beliebtes Mittel, um die Leistung eines Motors auf einfachstem Weg zu erhöhen. Da es aber erheblich in das Motormanagement eingreift, muss man sich genau überlegen, inwieweit das Tuning von einem selbst durchgeführt werden sollte. Eine spezialisierte Fachwerkstatt kann bei Unsicherheit Abhilfe schaffen.

Schon um 1990 wurden in Autos Steuergeräte verbaut, die auf elektronischem Wege die Motorenabläufe regulierten. Anfangs wurden nur die Einspritzmenge und der Einspritzzeitpunkt in den Düsen kontrolliert. Diese Technologie hat sich mit dem digitalen Zeitalter enorm weiterentwickelt. Heute kann beinah jeder Motorenablauf über eine komplexe Sensorik elektronisch überwacht und gesteuert werden. Das Chiptuning findet durch die Modifikation dieser elektronischen Steuereinheit statt. Es werden keine baulichen Veränderungen durchgeführt, sondern man nutzt die latente Motorleistungsgrenze. Es bezeichnet ein kontrolliertes Ausreizen der mechanischen und thermischen Reserven eines Motors. Die Modifikation eines Viertakt-Dieselmotors mit Turbolader zum Beispiel bringt auf diese Weise eine Steigerung von bis zu 44% der ursprünglichen Ausgangsleistung.

Da Autos heute global produziert werden und sie die Kälte in den nordischen Staaten genauso vertragen müssen, wie die Hitze afrikanischer Länder und ebenso auch die verschiedenen Kraftstoffsorten, sind aus diesem Grund ab Werk in den Chipsätzen höhere Toleranzen berücksichtigt. Diese Toleranz nutzt modernes Chiptuning und passt die Eigenschaften an die regionalen Gegebenheiten an. Das Ziel ist unter anderem auch einen effizienteren Kraftstoffverbrauch zu gewährleisten.

Chiptuning in der Praxis

Die Motorsteuerung ist für das gesamte Motormanagement verantwortlich. Will man ein Chiptuning hochwertig gestalten, müssen alle wichtigen Leistungsparameter, wie Lastzustand, Luftqualität und -dichte, Motor-, Kühlmittel- und Öltemperatur sowie Außentemperatur berücksichtigt und analysiert und auf die Fahrdaten (Ladedruck, Fahrgeschwindigkeit und Drehzahl) angepasst werden. Die einzelnen Leistungsparameter (Kennlinien) der Motorsteuerung sind zentral auf einer Platine (Speicherchip) gespeichert und in den meisten Fällen nicht wiederbeschreibbar. Möchte man das Motormanagement tunen, muss auf den Originaldatensatz zugegriffen werden – oder dieser muss ersetzt werden. Die Datenbanken sind in einzelnen Kennfeldern aufgeführt und sehr komplex. Solche Eingriffe sollten von Spezialisten durchgeführt werden, da unkontrolliertes Tuning erhöhte Verschleißerscheinungen mit gravierenden Motorschäden zur Folge haben kann.

Im Internet werden oft kompakte Chipsätze angeboten, die mit einfachem Einbau werben. Sie werden zwischengeschaltet, ohne auf die Datenbank des seriellen Speicherchips zuzugreifen. Sie erhöhen in den meisten Fällen nur die Einspritzmenge des Kraftstoffes und erzeugen so eine vermeidliche Leistungssteigerung. Sie ist leider auch nur von kurzer Dauer, da der serielle Chip unnatürliche Einspritzmengen durch eine Autokorrektur unterbindet.

Chiptuning aus dem Hause SKN und anderen Firmen

Seit vielen Jahren führt das Unternehmen SKN elektronische Leistungssteigerung durch und warnt vor leeren Versprechungen aus dem Internet. Sie sind einer der marktführenden Spezialisten für digitale Motorensteuerung und -modifizierung. Jeder Motor wird dort in den Werkhallen individuell behandelt und optimiert. Sie bieten Chiptuning für alle Automobilhersteller, wie beispielsweise Mercedes und Audi. Zudem vertreiben sie neben den Dienstleistungen für die Bits und Bytes, auch manuelles Tuning, wie beispielsweise getunte Abgasanlagen, Einspritzdüsen höherer Leistungsklassen und Zylinderkopfbearbeitung – auch BMW-Tuning steht auf dem Programm. Selbst der renommierte Autohersteller Brabus, eine Tochtergesellschaft des Daimler-Konzerns, greift beim Smart Tuning auf die elektronische Leistungssteigerung zurück. Unter anderem werden, um einem erhöhten Verschleiß entgegenzuwirken, widerstandsfähigere Materialien verbaut. So wird der Gefahr begegnet, falls beispielsweise der Druck im Turbolader zu hoch sein sollte. Solche Vorkehrungen werden auch bei SKN getroffen.

Chiptuning der Umwelt zu liebe

Chiptuning wird nicht ausschließlich zur Leistungssteigerung durchgeführt. Manche Werkstätten haben sich auf Eco-Tuning (Ökotuning) spezialisiert. Diese Veränderungen am elektronischen Steuermodul haben zur Folge, dass der Kraftstoffverbrauch sinkt. Im Grunde genommen wird eine umgekehrte Vorgehensweise gewählt, die normalerweise bei Modifikationen des Speicherchips zur Leistungssteigerung vorgenommen wird. Zu einem wichtigen Bestandteil dieses Tunings gehört, dass die Schubabschaltung sofort einsetzt. Bei den meisten Ottomotoren tritt diese erst nach einigen Sekunden nach Gaswegnahme ein, dass einen Mehrverbrauch von Benzin zur Folge hat. Eco-Tuning liegt momentan im Trend, wird jedoch von der Autoindustrie nicht angenommen und heftig kritisiert. Doch warum sollte man seinen Wagen nicht einmal umweltgerecht gestalten? Die richtige Werkstatt finden Sie kostenlos hier auf Auto-Werkstatt.de.

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