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Toyota Prius: Ein Meilenstein in der Entwicklung der Hybridtechnik

Auto-Werkstatt.de Team
Verfasst von Auto-Werkstatt.de Team
Zuletzt aktualisiert: 28. März 2019
Lesedauer: 6 Minuten

Ende 1997 kam der Toyota Prius in Japan als erstes Großserienmodell mit Hybridantrieb auf den Markt. Die europäische und amerikanische Markteinführung folgte bereits ein Jahr später, hier kam ein überarbeitetes Modell des ersten Prius zum Einsatz.

Inhaltsverzeichnis
  1. Varianten
  2. Vergleich
  3. Fazit

Der Prius erfreut sich bis heute aufgrund vieler Faktoren großer Beliebtheit. Der Verbrauch des aktuellen Modells Toyota Prius III als Hybrid-Variante liegt laut NEFZ bei 3,9l/100km. Dadurch rentiert sich der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis von rund 27.000€ in der Basis-Variante durch die niedrigen Kosten im Verbrauch. Mehr über den ersten Serien-Hybrid erfahren Sie hier auf Auto-Werkstatt.de.

Varianten des Toyota Prius als Hybrid

Der Toyota Prius I kam Ende 1997 in Japan auf den Markt, seitdem gab es einige Facelifts und Modellvariationen, die sich in erster Linie auf die Hybridtechnik bezogen.

Toyota Prius I

Der Toyota Prius I kam als erster Großserienwagen mit Hybrid-Antrieb im Jahr 1997 zunächst Japan-exklusiv als Modell NHW-10 auf den Markt. Dieses Fahrzeug hatte eine Systemleistung von 98 PS, die sich auf 58 PS auf den Benzinmotor und 40 PS auf den Elektromotor aufteilte. Der angegebene Durchschnittsverbrauch war mit rund 6 Litern für damalige Verhältnisse unglaublich niedrig, der Prius zeigte sich dadurch schon früh als umweltfreundliches Fahrzeug und kann immer noch in puncto Verbrauch mit aktuellen Autos mithalten. Die Hybrid-Technik war also bereits zu dem Zeitpunkt massentauglich.

Das Modell NHW-11 war eine aktualisierte Version des NHW-10 und wurde aufgrund des großen Erfolgs in Japan auch für den europäischen und U.S.-amerikanischen Markt produziert. Den größten Unterschied zwischen dem NHW-10 und dem NHW-11 stellte die Umstellung auf NiMH-Akkus dar, die im Gegensatz zu den alten, runden Batteriezellen eine größere Reichweite und eine höhere Leistung des Motors gewährleisteten. Dadurch wurde der Elektromotor auf 44 PS Leistung hochgezogen, während der Benzinmotor bereits stolze 72 PS aufwies. Der Toyota Prius zeigte sich also trotz der Hybrid-Technik als Leistungswunder. Der Verbrauch konnte beim NHW-11 auf 5,1l/100km gesenkt werden, außerdem wurden einige kleinere Änderungen an der Karosserie durchgeführt, die jedoch im Vergleich zum NHW-10 nur marginal waren. Der Prius I wurde von 1997-2003 produziert und danach durch den Prius II (NHW-20) abgelöst.

Toyota Prius II

Der Toyota Prius II, auch NHW-20 bezeichnet, zeichnete sich in erster Linie durch das verbesserte Hybrid-System aus, welches als Hybrid Synergy Drive lizenziert wurde und auch von Toyotas Schwesterfirma Lexus und einigen anderen Autoherstellern verwendet wird. Seit dem NHW-20 besitzt der Prius das wagentypische Schrägheck. Der Benzinmotor erhielt eine weitere Leistungssteigerung auf 79 PS, der Elektro-Motor leistet in diesem Modell 68 PS. Diese Variante des Toyota Prius erschien Ende 2003 und erhielt im Jahr 2005 ebenfalls ein Facelift, welches allerdings auch nur kleine Details wie den Lufteinlass in der Frontschürze änderte. Die Emission des Hybridautos wurde laut Herstellerangaben auf 4,3l/100km gesenkt. Der Toyota Prius II ist eines der ersten Hybrid-Fahrzeuge, die rein aus dem elektrischen Antrieb fahren konnten. Der Prius II wurde im Jahr 2009 durch den Prius III (ZHW-30) abgelöst. Dieser wurde in diesem Jahr auf der Detroit Auto Show vorgestellt.

Toyota Prius III

Die dritte Variante des Toyota Prius weist selbst nach Hybrid-Maßstäben ein Rekordminimum an Nennwert-Verbrauch von 3,9l/100km auf. Trotz dieses geringen Benzinbedarfs hat der Motor mehr Leistung als das im NHW-20 verwendete Modell. Der 4-Takt-Ottomotor hat eine Nennleistung von 98 PS, der Elektromotor wurde auch noch einmal auf rund 82 PS verbessert. Die neue Bauform der Batteriezellen gibt mehr Freiraum im Kofferraum frei, auch der Innenraum wird dadurch deutlich geräumiger. Den Prius III gibt es seit 2009 zu erwerben, auch dieser erhielt im Jahr 2012 einen Facelift im Rahmen der Modellpflege.
Seitdem ist als Zubehörteil für den Toyota Prius III ein Solar-Schiebedach erhältlich, welches die Batterie im Stand auflädt und somit für eine niedrigere Aufladezeit beim Hybrid-System sorgt.

Im Jahr 2009 wurde auf der IAA ein Toyota Prius als Plug-in-Hybrid vorgestellt. Das Konzeptfahrzeug soll nur rund 2,6l/100km verbrauchen und ist dadurch noch sparsamer als der herkömmliche Hybrid-Prius III. Der Toyota Prius Plug-in-Hybrid ist im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose aufladbar. Die Aufladezeit beträgt laut Hersteller rund anderthalb Stunden, die Reichweite wird auf über 1.000km geschätzt. Der Serieneinführung im Jahre 2012 ging ein umfangreiches Pilotprojekt voraus, bei dem in europäischen Großstädten die Plug-in Prius als Leasing-Wagen und öffentliche Steckdosen für die Toyota Prius Plug-in-Hybridwagen angeboten wurden.

Der Prius IV steht schon in den Startlöchern, die Markteinführung soll im Dezember 2015 erfolgen; Details sind noch nicht bekannt.

Vergleich des Toyota Prius zu anderen Hybridfahrzeugen

Vergleichbar zum Toyota Prius sind in der Liga der Hybridfahrzeuge unter anderem der Honda Civic in der Hybrid-Variante, der allerdings mit 4,6l/100km einen deutlich höheren Verbrauch hat. Außerdem ist der Elektromotor zwar in der Lage, langsame Fahrten wie kurze Strecken im Stadtverkehr zurückzulegen; allerdings fungiert er in erster Lage als Booster, um dem Benzinmotor mehr Durchzug bei gleichbleibendem Verbrauch zu verleihen. Der Erfolg des Honda Civic als Hybrid-Variante war weiterhin sowohl auf dem amerikanischen, dem asiatischen und dem europäischen Markt eher mäßig, weswegen die Produktion des Fahrzeugs mit Hybrid-Antrieb eingestellt wurde und der Honda Insight, das „eigentliche“ Hybridfahrzeug, 2009 wieder eingeführt wurde.
Anders als beim Honda wird von Prius-Fahrern oft der Fahrkomfort durch den geräumigen Innenraum und das ruhige Fahrverhalten gelobt.

Auch der schwedische Autohersteller Volvo bietet ein Konkurrenzprodukt in Form des fünftürigen Coupés V60 als Hybrid an, der allerdings durch seine höhere Größe als Familienfahrzeug ausgelegt ist. Außerdem kostet das günstigste Modell des Volvo V60 mit 56.200€ fast doppelt so viel wie der Toyota Prius in seiner günstigsten Hybrid-Modellvariante. Zusätzlich ist die Motorisierung mit 215 PS für einen kleinen, wendigen Stadtflitzer etwas zu viel, die Zielgruppe ist also eine vollkommen andere.

Der Prius ist außerdem mit einer Reihe von Auszeichnungen versehen, so war das Toyota-Fahrzeug 2005 Auto des Jahres, wurde mit dem Grünen Lenkrad im Jahr 2009 ausgezeichnet und erhielt weitere Preise, unter anderem für Kundenzufriedenheit und den besten Motor.

Der Prius gilt außerdem als eines der zuverlässigsten Fahrzeuge, die Mängelrate bei der TÜV-Überprüfung liegt bei maximal 3 Jahre alten Prius-Modellen nur bei sehr niedrigen 1,9%.

Fazit

Der Toyota Prius hat seinen enorm guten Ruf nicht von ungefähr. Sein niedriger Verbrauch, die komfortablen Eigenschaften, die auffällige, typische Optik und die revolutionäre Technik, die hinter dem Hybrid-Urgestein steht – all das spricht Bände. Toyota ist bei Hybriden im Kombi-Bereich mit dem Prius klarer Marktführer; die Erfolgsgeschichte Toyota Prius Hybrid ist allerdings noch nicht zu Ende, im Dezember 2015 wird der neue Prius IV vorgestellt.

 

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