Mit dem 1. August 2004 wurde der neue Kfz-Ausbildungsberuf des Kfz-Servicemechanikers ins Leben gerufen. Die zweijährige Ausbildung wurde vor allem für die kleine Autowerkstatt und junge Menschen mit durchschnittlicher schulischer Qualifikation als verbesserte Chance gesehen. Zehn Jahre später gehört der Servicemechaniker als eigenständiger Beruf wieder der Vergangenheit an. Der Beruf Kfz-Servicemechaniker wird sinnvoll in den Ausbildungsberuf Kfz-Mechatroniker integriert.
Am 30. September 2014 lief die zehnjährige Erprobungsverordung für den Kfz-Ausbildungsberuf Servicemechaniker aus. Eine kritische Betrachtung ergab eine fehlende Akzeptanz für diese Ausbildung und so wurde der bis zu diesem Zeitpunkt eigenständige Ausbildungsberuf in die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker integriert. Diese Ausbildung kombiniert den Beruf Kfz-Servicemechaniker sinnvoll mit den Aufgaben des Mechatronikers und Kfz-Service und Reparatur werden optimal aufeinander abgestimmt.. Dieser Schritt war durch den kontinuierlichen Fortschritt der Technik nötig. Durch den immer größer werdenden Anteil an Elektronik ist es unumgänglich, Auszubildenden zusätzlich zum Wissen über Mechanik ein ausreichend großes Wissen zur Fahrzeugelektronik zu vermitteln.
Der Kfz-Servicemechaniker und seine Aufgaben
Das nachfolgend präsentierte Aufgabengebiet eines Kfz-Servicemechanikers in einer Meisterwerkstatt zeigt die Dringlichkeit der Kombination mit der Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker auf. In den Zuständigkeitsbereich eines Kraftfahrzeugservicemechanikers fallen neben dem allgemeinen Kfz-Service alle Prüf- und Einstellarbeiten, die an einem Pkw, Lkw oder Motorrad durchzuführen sind. Montage-, Demontage- und Instandsetzungsarbeiten gehören ebenfalls in den Arbeitsbereich des Servicemechanikers. Zu den weiteren Aufgaben zählt die Lokalisierung von Fehlern an
– elektrischen,
– mechanischen,
– pneumatischen und
– hydraulischen Systemen
mittels automatischer Prüf- und Messsysteme. Für zahlreiche Analysetätigkeiten muss ein Servicemechaniker in der Lage sein, Schalt- und Funktionspläne lesen zu können. Diese liefern ihm für seine Arbeit wertvolle Informationen und die Gewährleistung einer Autoreparatur unter Verwendung modernster Hilfsmittel.
Die berufliche Karriere als Kfz-Servicemechaniker
Die Fortsetzung der beruflichen Karriere hängt davon ab, ob die Ausbildung zum Kraftfahrzeugservicemechaniker als eigenständiger Beruf erfolgte oder das dafür nötige Wissen im Rahmen einer Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker erworben wurde.
Karrierestartpunkt: Kraftfahrzeugservicemechaniker
Wurde die Ausbildung nach dem alten und eigenständigen Berufsbild eines Kfz-Servicemechanikers abgeschlossen, stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl, um die berufliche Karriere voranzutreiben.
– Bestehende Ausbildung wird fortgesetzt, um sich als Kfz-Mechatroniker zu qualifizieren.
– Spezialisierung in eine der verschiedenen Fachrichtungen wie Pkw, Lkw, Motorrad oder auf eine seltene Automarke in einer freien Autowerkstatt.
Karrierestartpunkt: Kfz-Mechatroniker
Die längere Ausbildungszeit für den Beruf des Kfz-Mechatronikers, in den der Servicemechaniker integriert wurde, macht sich hinsichtlich der weiterführenden Karriere bezahlt. Dem fertigen Mechatroniker steht ein breites Spektrum weiterführender Ausbildungswege zur Auswahl.
– Nach Abschluss der Ausbildung bietet sich die Prüfung als Kraftfahrzeugtechnikermeister an, der gleichzeitig mit dem Erwerb der Fachhochschulreife verbunden ist.
– Weiterführendes Studium im Studienfach Fahrzeugtechnik
– Eröffnung einer eigenen Meisterwerkstatt
Voraussetzungen für den Beruf als Kfz-Servicemechaniker
Sowohl für den alten Ausbildungsweg des Servicemechanikers wie auch für den Kfz-Mechatroniker ist die mittlere Reife oder ein guter Hauptschulabschluss Voraussetzung. Statistiken aus dem Jahr 2013 belegten dies, da der überwiegende Anteil der ausgewählten Auszubildenden über einen dieser beiden Schulabschlüsse verfügt. Unverzichtbar ist jedoch eine Stärke in den schulischen Fächern Mathematik und Physik sowie handwerkliches Geschick.